Stahlscheiben der Kupplung

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J-Racer
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Stahlscheiben der Kupplung

Beitrag von J-Racer »

Hab mal irgendwo gelesen,das man sie alle in eine Richtung bauen soll. Die haben eine "kantige" und "abgerundete" Seite vom Stanzen. Weiß jemand warum man sie alle mit der gleichen Seite Einbauen soll ??? Da grüblel ich und ein paar Forumskollegen darüber,warum das so sein soll. Der Kraftschluss ist ja eigentlich immer gegeben,auch wenn man sie "durcheinander" einbaut :kratz:
Gruß Chokri # 577

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Bernie
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Beitrag von Bernie »

wenn man sie durcheinander ein baut kann es sein, dass durch evenutelle grade usw. beim stanzen das zulässige federplattenspiel überschritten wird.

...man möge mich bitte berichtigen, wenn das nicht stimmt
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Börni
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Beitrag von Börni »

Genau das ist die Frage.....
Die Stanzspuren befinden sich auf der äußersten Kante der Stahlscheibe. Diese Kante wird beim Kraftschluss nicht beansprucht, so daß die eigentlich keinen Einfluss auf den mechanischen Kraftübertragungsvorgang hat.
Vielmehr sind die Stanzmale Spuren der Herstellung, die im Prinzip unvermeidbar sind. Wenn sie wirklich einen negativen bzw. begünstigenden Einfluss den Kraftfluss haben sollten, warum wurde eine Entgratung nicht schon bei der Herstellung durchgeführt, damit es erst gar nicht zu Verwechslungen kommen kann?
Wie gesagt, im WHB wird an keiner Stelle auf diese Erscheinung hingewiesen. Was meint ihr?

Gruß
Bernd

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Homer
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Beitrag von Homer »

habe gestern mal versucht ein bild davon zu machen,

aber die blöde kamera schafft das nicht :cry:

ok, wenn man jetzt weiss das es 2 verschiedene kanten gibt,
kann man ja drauf achten,
aber kann mir auch nicht vorstellen das es irgendwelche
vorteile oder nachteile hat
Börni hat geschrieben:Ehrlich gesagt, mir gehen die sonntäglichen Kolonnen von Sicherheits-Bikern mit ihren Tinky-Winky-Attacken auf den Zeiger.

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

... es geht um die konkave - konvexe form der stahlscheiben welche sich
durch die "laufleistung-abnutzung" der scheiben ergibt.

wuerde man(n) nun die konvexen seiten gegeneinander einbauen ist die gesamtbaustaerke der kupplung falsch !

hierzu (gesamtaufbaustaerke) sind unterschiedliche stahlscheiben laut whb notwendig bzw. zu verwenden.

solange die gsamtstaerke der kupplung stimmt ist gegen eine mischbauweise nichts zu sagen...

... ich fuer meine person achte aber auf "ein-ausbaurichtungen" ... zum beispiel auch bei tassenstoesel - gabelholmen - bremsbelaegen ... usw ....

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Homer
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Beitrag von Homer »

alter-mann hat geschrieben:. ich fuer meine person achte aber auf "ein-ausbaurichtungen" ... zum beispiel auch bei tassenstoesel - gabelholmen - bremsbelaegen ... usw ....
das sollte auch so sein,

das ist auch der vorteil wenn man alles selber macht

keine ahnung ob die in der werkstatt auf solche dinge achten
Börni hat geschrieben:Ehrlich gesagt, mir gehen die sonntäglichen Kolonnen von Sicherheits-Bikern mit ihren Tinky-Winky-Attacken auf den Zeiger.

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Börni
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Beitrag von Börni »

alter-mann hat geschrieben:... es geht um die konkave - konvexe form der stahlscheiben welche sich
durch die "laufleistung-abnutzung" der scheiben ergibt.
Diese Erscheinung an sich macht in dem Zusammenhang Sinn....aber wie kann eine Wölbung der Stahlscheiben entstehen?
Sind die Scheiben neu, setzte ich mal voraus, dass die Reibflächen theoretish parallel zueinander verlaufen.
Ein zunehmender Verschleiss an dem Umfang, wo die zu tauschenden Lamellen wirken, würde sich ausschließlich durch Abnutzung bemerkbar machen. Also übertrieben betrachtet wie die Abnutzung einer Bremsscheibe....beidseitig und und ebenfalls nahezu parallel.
Also eigentlich müsste es doch egal sein, wie herum die Scheiben hineinkommen, denn die Abnutzung habe ich so oder so herum Bild
Zuletzt geändert von Börni am 05 Dez 2007 11:05, insgesamt 1-mal geändert.

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Homer hat geschrieben:...keine ahnung ob die in der werkstatt auf solche dinge achten...
ob es "heute" noch so ist => keine ahnung ....
als ich vor ca. 20 jahren ( :oops: ) ... :wink: ... in der yamaha / suzuki werkstatt meines kumpel "mitgeholfen" hab ... hab ich auf jeden fall auf so was geachtet ...

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Börni hat geschrieben:... Also eigentlich müsste es doch egal sein, wie herum die Scheiben hineinkommen, denn die Abnutzung habe ich so oder so herum
wie und warum und wo sich die scheiben abnutzen ... => keine ahnung.
koennte auch ein "gleichmaessiges verformen in eine richtung" sein ?

man(n) sollte mal einen satz stahlscheiben je einzeln und als gesamtpaket auf ihre staerke vermessen
1 => im neuen zustand
2 => nach event. 20.000 km
3 => und dann nach 50.000 km ....
erst dann wird man(n) klarer sehen was los ist ...

interessante sache .. 8)

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

Ich fürchte das kann man nicht verallgemeinern. Die Sorgfalt liegt immer bei der einzelnen Person die die Arbeit macht...
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
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J-Racer
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Beitrag von J-Racer »

Also,ich stehe immernoch auf dem Schlauch :lol:

Auf was einigen wir uns nun :lol: :?:
Gruß Chokri # 577

paparemo

Beitrag von paparemo »

Mein Kawa Schrauber habe ich zu dem Thema auch mal befragt.

Der meinte das hängt mit dem Einrück und Ausrückverhaltn der
Kupplung zusammen.
Sprich die Geschwindigkeit mit welcher sie trennt bzw schließt.
Runde Kante zum Deckel hin:
= schnelleres schließen, lansameres öffnen.

Scheiben andersrum= Effekt andersrum

Scheiben durcheinander Effekt irgendwo im Mittelmaß.

Sacht der jedenfalls.

Ich glaube aber dass die Effekte kaum fühlbar seien dürften.

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Bernie
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Beitrag von Bernie »

@paparemo

...hört sich extrem unlogisch an :roll: :roll:

kann mir nicht vorstellen, dass der grad vom stanzen mit der geschwindigkeit zusammenhängt
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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Der einzige, nachvollziehbare, Grund liegt darin, dass beim Loslassen der Kupplung, also unmittelbar vor dem absoluten Kraftschluss kein Ruckeln entstehen kann.

Bei Kante auf Kante könnte, muß aber nicht, das Symptom vorkommen.

Bei der Herstellung ist der schnelle und günstige Prozess von Vorrang. Die Rundung entsteht durch das Werkzeug, die Kante durch die Form.

Ist ganz einfach :wink:. Aus o. g. Gründen wird Kante auf Rundung empfohlen. Ob das nun einige Schrauber beachten oder gar wissen, steht auf einem anderen Blatt. Neue Stahllamellen sind jedenfalls so eingebaut.
keinen Bock mehr auf Signaturen :|

Marcello

Beitrag von Marcello »

Aus o. g. Gründen wird Kante auf Rundung empfohlen. Ob das nun einige Schrauber beachten oder gar wissen, steht auf einem anderen Blatt. Neue Stahllamellen sind jedenfalls so eingebaut.
Ich stell mir das gerade bildlich vor :

Reihenfolge ab Motorseite ist -> Reibscheibe / Stahlscheibe / Reibscheibe usw. ... bis hin zur federbelasteten Druckplatte aussen ,wovor es mit Reibscheibe endet.

Etz zu den Kanten und Rundungen gemäß obiger Reihenfolge ->

Erste Reibscheibe liegt z.B. gegen Kante der dazu rechts sitzenden Stahlscheibe ... andere Seite dieser Stahlscheibe liegt dann mit Rundung gegen die nächste Reibscheibe usw. also bei gleicher Einbaurichtung aller Stahlscheiben isses immer ein Wechsel zwischen den "Nachbarn in Folge" ... vereinfacht ausgedrückt -> jede Reibscheibe liegt auf einer Seite gegen Kante Stahlscheibe und mit der anderen Seite gegen Rundung Stahlscheibe.

Davon leite ich mir ab ,daß dadurch ein möglichst einheitliches Verhalten der Kupplung entstehen soll ... beim "Kraft schließen" noch wichtiger (da evtl. spürbar) als beim "Öffnen".
Die Paarungen Reibscheibe/Stahlscheibe sollen in einer Richtung gesehen möglichst einheitliches Verhalten aufweisen.

Daher sagt man wohl auch "Egal wie rum die Stahlscheiben reinkommen ... hauptsache in gleicher Richtung ... also entweder alle mit Kante nach innen oder alle mit Kante nach aussen zeigend" ... und wie der alte Mann schon sagte "Die Gesamtstärke des Pakets muss stimmen" -> somit kommen dann unter Umständen verschieden Dicke Stahlscheiben zum Einsatz ... letztendlich wohl auch ,damit zum Schluss das richtige Verhalten der "Anti-Hopping-Clutch" (Vermeiden von evtl. Radstempeln hinten durch das große Motorschleppmoment beim runterschalten) gewährleistet ist in Verbindung mit der Anti-Hopping-Feder (das Teil mit den mehreren "Beinchen").

Irgendwie so erklär ich mir das so halbwegs :oops: :lol: :lol: :lol:


LG Marcello :D :wink:

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

Und schon hat der Marcello mal wieder die volle Punktzahl abgeräumt :-)
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759

Marcello

Beitrag von Marcello »

Wenns so stimmen sollte -> Glückstreffer :lol: ... beim Lotto verlier ich dafür immer (springt noch nich mal der Einsatz raus) :lol:


LG Marcello :D :wink:

oTHEr

Beitrag von oTHEr »

also ich denk, dass liegt daran, dass sich fertigungsbedingt die stahlscheiben durch das stanzen "wölben"....dass is deff. leider so....wenn auch nur minimal...
und es ist nicht nur ein grat!

hier mal eine prof. skizze 8)
Bild

wenn ich sie unterschiedlich einbaue, bekomme ich auch unterschiedliche zwischenräume und somit eine unterschiedliche gesammtkupplungsstärke...

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Homer
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Beitrag von Homer »

tach,

heute mit börni einen 9ner motor wieder kompl. zusammen gebaut

eigentlich egal, ob die stanzkante zum motor hin oder nach außen zeigt,

man sollte die nur alle eine richtung machen

gruss homer
Börni hat geschrieben:Ehrlich gesagt, mir gehen die sonntäglichen Kolonnen von Sicherheits-Bikern mit ihren Tinky-Winky-Attacken auf den Zeiger.

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miller
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Beitrag von miller »

Homer hat geschrieben:tach,

eigentlich egal, ob die stanzkante zum motor hin oder nach außen zeigt,

man sollte die nur alle eine richtung machen

gruss homer
Genau, eine Richtung. Der Rest ist völlig egal.
ZXR. Dichter dran

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