Wir machen das auf dem Prüfstand immer so :
Wir stimmen gemäß dem Lambdacontroller alles ab ,während das Bike damit beschäftigt ist die schweren Rollen anzutreiben.
Zeitgleich laufen vor dem Bike 2 große außerordentlich starke Ventilatoren (da geht man fast fliegn so stark sind die).
Erst wenn das Gemisch in allen Bereichen passend ist ,beginnen wir mit dem ersten Lauf (Messung von Drehmoment & Leistung).
Hier ist mein persönlicher Eindruck bezüglich Drehmoment und Leistungserfassung ,daß die anzutreibenden Prüfstandrollen am besten so schwer wie möglich sind.Die in NL liegen bei ca. 600KG.Denn da wirken ja letztlich 2 Schwungmassen zusammen ... die des drehenden angetriebenden Rades und die der Rolle(n).
Je schwerer nun die Prüfstandrollen sind ,desto weniger beeinflusst die Schwungmasse des Hinterrades (im Verhältnis gesehen) die Messung der Kräfte an der Rolle.
Oder sehe ich das falsch ? Was meint Ihr dazu ?
Kenne mich mit Prüfstandtechnik auch nicht so gut aus ... werde mal schauen ,was ich im Netz noch interessantes drüber finde ...
Ein toller Vorteil des Full-Management ist die Lambdaregelung nebst der freien Programmierbarkeit der Zündung über Last & Drehzahl.
Wenn man will ,kann man bis zu 200mal pro Sekunde das Gemisch abtasten lassen (was aber gar nicht erforderlich ist).
Mein FMM steht momentan auf 6 Abtastungen pro Sekunde und der Controller ist so programmiert ,daß er auch 6mal pro Sekunde abtastet und ein Signal ausgibt.
Entscheidet man sich nun für eine Steuerung mit Lambdaregelung ,so gibt es mehrere Möglichkeiten :
1) Man benutzt ne normale Spannungssprungsonde (ZrO2-Sonde) und legt dessen Signal aufs Steuergerät.
Dabei nutzt man die Möglichkeiten bezüglich Präzision natürlich nur am Rande.Die ZrO2-Sonde misst nur um Lambda 1 herum so einigermaßen genau (charakteristischer Spannungssprung) und schnell ist sie gerade nicht smile ...
2) Man lässt das Ganze über nen Lambdacontroller laufen mit Breitbandsonde.Das ist dann bezüglich Präzision & möglicher Abtastrate der augenblickliche Stand der Technik.
3te Möglichkeit) Man besitzt ein Steuergerät ,welches intern bereits einen solchen Wideband-Controller integriert hat (z.B. nen entsprechenden Bosch-Chip) ... so daß man es theoretisch dann direkt mit einer Breitbandsonde koppeln kann.
Soweit mir bekannt haben die Steuergeräte von Haltech und Trijekt keinen integrierten Controller.Dieser muss als externe Ergänzung dazu gekauft & ins System integriert & angepasst werden.
Z.B. gibt es von Innovate-Motorsports eine spezielle System-Konfiguration seitens des Controllers ,wenn man diesen an einem Trijekt-System betreiben möchte.
Der mir bisher bekannte billigste programmierbare Controller mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis ist der von Innovate Motorsports.Ohne Display liegt er um die 179Eus und mit Display (wie ich es habe) bei knapp über 270 Schleifen.Bis jetzt bin ich damit sehr sehr zufrieden.
Noch eine Möglichkeit des Dataloggings falls gewünscht und das Motorsteuergerät es nicht kann :
Es gibt natürlich Controller ,welche das sehr sehr schön können.
Z.B. hat Dyno einen im Programm (liegt um die 500Eus).
Den speist man dann mit den erforderlichen Signalen (Last,Drehzahl,Lambda usw.) und der zeichnet dann je nach Speicherkapazität alles auf zur späteren Auswertung am Laptop zum Beispiel.
Ich selbst erachte das Datalogging als zwar interessant ,aber nicht wirklich wichtig ,wenn man eh bereits ein adaptiv selbstregelndes System mit Lambda hat.Für Anpassungen ok ... aber wenn das System eh alles selbst macht ,dann ist es eher nur Spaß und Information als wirklich erforderlich (meine Meinung).
Viel mehr würde ich dann wert drauf legen ,ein Steuergerät zu haben welches während Betrieb z.B. zwischen 3 programmierten Mappings umschalten kann (wie z.B. die K7 Gixxer das über nen Modusschalter vorn am Lenker kann).
DAS macht dann Sinn und ist mal richtig geil.
Mit meinem FMM kann ich wenn ich will mehrfach Datalogging machen ... einmal über den Innovate Controller und zum zweiten über meine Lambda-Correction-Map im Programm ... dann sehe ich zu jeder Zeit sehr schön was bei welcher Drehzahl und welcher Last los war und wohin und wieviel von der Regelung "angepasst" wurde gemäß meinen programmierten Vorgaben in einem anderen Fenster -> der Lambda-Target-Map (natürlich auch aufgeteilt über Last & Drehzahl).
Ich bin von meinem KMS-System wirklich begeistert.
Auch hab ich mir letzt was gebaut ,so daß ich mit dem Laptop auf`m Tank fahren kann.Dann sehe ich alle Systemdaten in Echtzeit direkt vor mir ... auch sehr geil für evtl. Diagnosezwecke.
Auf der anderen Seite reicht aber die Lambda-Gemischanzeige im Cockpit schon völlig aus ,um zu sehen was los ist.Bin sehr froh ,daß ich diese damals bei Innovate dazugekauft habe (knapp 100 Schleifen Aufpreis) ... is wirklich sehr sehr geil und sehr genau und schnell.
Und auch das kleinere Fuel-System reicht prinzipiell voll und ganz aus ,wie es Catweazle z.B. verbaut hat.Der Motor läuft auch ohne die Lambdaregelung mit der Originalzündung bereits bombastisch als Einspritzer ... letztlich alles auch immer ne Geldfrage.
Wenn ich z.B. mit Frau und Kindern zu Hause mind. 1000Euro mehr für Hardware ausgeben möchte ,so spar ich da nicht paar Wochen dran ,sondern eher mind. ein halbes Jahr oder noch länger ... das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
Richtig gut laufen tut auch das kleinere KMS-Fuel-System.
Wer dann noch mehr mit seinem Motor spielen will ,der geht dann in Richtung FMM ... kostet aber auch einige Dollars mehr
Ein weiterer Aspekt am Rande :
Beim FMM wird das gesamte System noch komplexer und umfangreicher (noch mehr verbaute Elektronik).
Wenn da dann mal was nicht richtig läuft ,so ist es evtl. schon etwas schwieriger eine exakte Diagnose zu stellen.Für den Laien wird das dann schon schwierig smile ...
Das KMS-Fuel-System dagegen ist einfacher und sehr sehr funktionell aufgebaut.Wenn das mal nicht richtig läuft ,so ist das schon viel viel einfacher zu beherrschen (in punkto Programmierung,Reparatur,Diagnose).
Also stellt sich für mich auch die Frage :
Mach ich aus meinem Möpp nen rollenden Computer oder verpasse ich ihm nur so viel Technik, daß er als Einspritzer gut läuft und bin damit dann zufrieden (???) ... wenn mal was dran sein sollte ,so ist es auch einfacher zu beheben und man muss mit Pech dann nicht direkt nen Fachmann mit genauen Systemkenntnissen aufsuchen.
Hätte ich diesen Beruf vor vielen Jahren nicht gelernt ,so hätte ich mir das überlegt ... Möpp nachträglich vollpacken mit Elektronik oder vielleicht doch lieber ein einfacheres System wählen ,welches auch sehr gut funktioniert und für meine Zwecke ausreichend.
Besser als die Vergaser ist das kleinere KMS-Fuel-System 1000%ig ... und ordentlich Mehrleistung lässt sich damit auch rausholen (siehe Catweazle).
Wer natürlich viel Pässe rauf und runter knallt und mit den verschiedensten Umgebungsparametern zu kämpfen hat ,der kommt wohl an nem Lambdageregelten System nicht vorbei.
Wer aber wie ich z.B. mitten im Ruhrgebiet wohnt und meist nur den Umkreis von 300-500km abfährt ,der kommt auch mit dem kleineren und preiswerteren Fuel-System aus.Reicht für diese Zwecke aus ... es kompensiert das Gemisch über Kühlmitteltemperatur,Ansauglufttemperatur und aktuelle Bordspannungsüberwachung (Kompensation Ansprechverhalten der E-Ventile über der aktuellen Bordspannung) ... und über DK-Poti (Last) und das Drehzahlsignal wird das 2-dimensionale Kennfeld gefahren.
Dieser Funktionsumfang ist zwar nicht so sehr groß ... aber funktioniert.
Kaltstart,Warmlauf und und und ist selbstverständlich auch beim kleinen System alles frei programmierbar.
Sollte man sich 2008 mal irgendwo treffen ,so könnt Ihr beides begutachten ... einmal FMM in meiner H2 und einmal Fuel-System in Catweazle`s L.
Würde ich mir persönlich eh nicht entgehen lassen ,wenn ich die Möglichkeit hätte beide System mal hautnah zu erleben ... bevor ich mich entscheide viel oder sehr viel Geld auszugeben.
Ich selbst habe das FMM nur ,weil ich ein totaler Technik-Freak bin ... sonst wär ich beim kleineren Bruder dem Fuel-System geblieben.
Damit ist meine H2 auch saugut gelaufen.
LG Marcello