Hallo Thomas ,
auch hier würde ich sagen "Probieren geht immer über studieren".
Probier das einfach mal aus und stell sie noch ne viertel Umdrehung fetter.
Wenn Du nen 4-Gas-Tester zur Hand hast ,so ist sehr interessant zu schauen wie sich die Werte dann verändern.
Etwas später dann bei dieser neuen Einstellung mal die Kerzen rausnehmen und anschauen.Schwarz sollten sie nicht sein ... denn dann stehen wir bereits zu fett.Das wäre es mir dann auch nicht wert ,wegen dem dann erhöhten Schmutzeintrag in die Brennräume (Ablagerungen auf Dauer ,weil der Motor zu fett betrieben wird).
Mein H-Motor mit der Injection lief damals mit folgenden Lambda-Werten verdammt gut :
Leerlauf : um die 0,86
Kompletter Teillastbereich unten und oben : 0,90 - max. 0,95
Vollast : 0,82 - 0,86
Geht man im Teillastbereich bissi fetter bzw. generell ein wenig fetter als original ,so erhält man etwas mehr Leistung.
Stellt man zu fett ,verliert man auf der anderen Seite auch wieder was (schlechter wie original dann).
Generell kann man sagen :
Am wirtschaftlichsten läuft ein Motor ,wenn man ihn besonders im Teillastbereich mit ca. Lambda 1 bis max. 1,1 betreibt.
Hier liegt dann auch der Kraftstoffverbrauch sehr gut (sparsam).
Stimmt man auf "Power" ab ,so lässt man den Teillastbereich fetter laufen ... dann wird der Motor seitens Kraftstoffverbrauch aber auch etwas unwirtschaftlicher ,da das Verhältnis aus Anfettung & Leistungsgewinn nicht proportional ist ... bedeutet ,man "steckt" mehr Sprit rein als man im Verhältnis an Leistung dafür gewinnt = nicht unbedingt "wirtschaftlich".
Beim Motorrad jedoch finde ich ,daß das egal ist ... denn es ist ein Spaßobjekt ... und wenns ca. nen Liter Sprit mehr auf 100km schluckt dann is das Latte ... hauptsache es macht maximal Spaß und die Fuhre rennt gut.
Bei meinem H2-Motor hab ich damals recht eindeutig festgestellt ,daß ihm Werte um Lambda 1 herum (besonders im Teillastbereich) nicht gut geschmeckt haben ... er mochte es generell etwas fetter und lief dann auch direkt ganz anders (spürbar besser ... runder ... und etwas stärker im Durchzug).
Nochmal kurz in den Pkw-Bereich abgedriftet (zum Verständnis) :
Man redet da immer von Lambda 1 als angeblich optimal aus folgendem Grund :
Bei Lambda 1 erreicht der 3-Wege-Kat beim Pkw die beste Konvertierungsrate bezüglich Oxidation & Reduktion der Schadstoffe im Abgas.
Lambda 1 ist somit "gut für den Kat" ... aber keinesfalls optimal für die beste Leistung.
Die beste Leistung liegt ca. 5-10% fetter als Lambda 1.
... und da die meisten Möppis keinen Kat und auch keine Lambdaregelung haben ,ist Lambda 1 für uns völlig uninteressant.
Unsere Motoren laufen fetter als Lambda 1 defi besser.
Dreh mal bissi am Gemisch und teste es nochmals im Fahrversuch (Popometer) wie auch am 4-Gas-Tester.
Da bin ich auch mal sehr drauf gespannt ,wie Dein Motor bezüglich Laufkultur & Abgaswerten drauf reagiert.
Und nochwas muss man immer unterscheiden :
Werte "im Stand" und Werte "dynamisch beim Fahrn unter Last" sind immer 2 paar Schuhe.
Entscheidend ist natürlich immer ,was unter "tatsächlicher Last im Fahrbetrieb" der Fall ist ,sowie die Reaktion des Motors bei Lastwechseln.
Je besser es ihm hier seitens Gemischzusammensetzung & Gemischbildung schmeckt ,umso gefühlt "weicher" läuft er.
Bei meinem LPG-umgebauten Golf3 habe ich sehr sehr deutlich festgestellt ,daß eine gute Gemischbildung unglaublich viel ausmacht in Punkto Laufkultur des Motors ... wirklich der Hammer.
Umgebaut und in Fahrversuchen programmiert hab ihn damals selbst.Optimal in jeder Hinsicht geworden.
Hier beim LPG gibt es Vor- und Nachteile :
- LPG-Gemisch ist seitens Zündung schwerer zu entzünden ... was eigentlich nachteilig ist (mal abgesehen von der höheren Klopffestigkeit)
- LPG mischt sich im Saugrohr (besonders wenn es bereits gasförmig eingeblasen wird) sehr schön und recht homogen mit der gleichzeitig vom Motor angesaugten Luft ,woraus eine sehr schön gleichmäßige Gemischbildung entsteht (2 Gase mischen sich besser ,als 1 Gas mit nem zunächst noch flüssigen Medium Sprit ,welcher erst im Zylinder unter Verdichtungstemperatur wirklich gasförmig wird).
Somit entsteht beim LPG-Motor bereits im Saugrohr schon das "bessere Gemisch" ... homogener halt ... und das merkt man deutlich.
Läuft mein alter Pkw-Motor Bj.1995 auf LPG ,so spürt man ihn im Leerlauf selbst bei 650 Leerlaufdrehzahl kaum laufen ... hammer ,was gute Gemischbildung ausmacht
Diese theoretischen Hintergründe finden Anwendung bei jedem Hubkolbenmotor.
Gemischbildung und Gemischzusammensetzung zu optimieren ist immer ne sehr gute Sache (hier kann im Verhältnis dann sogar Sprit gespart und Leistung gewonnen werden ... zumindest im Teillastbereich bei optimaler Abstimmung ... denn hat der Motor generell bissi "mehr bums" ,so gibt man automatisch weniger Gas um wie gewohnt vorwärts zu kommen ... und genau hier liegt dann die Ersparnis ... nur unter Vollast fordert er dann logischerweise seinen Tribut ... denn von nix kommt bekanntlich nix

... sonst wärs en Perpetuum-Mobil oder wie die Kacke heisst

).
Im realen Leben liegt der Wirkungsgrad immer unter 1 ... sonst wärs en Wunder ... denn man kann hinten niemals mehr rausholn als man vorn reingesteckt hat smile ... ausser beim Vögeln ,wenns mit Pech dann Zwillinge werdn ... das is dann richtig scheisse (der Wirkungsgrad dieser "Brandbombe" is dann jedoch Weltrekord ,wenn aus 1 geballter Ladung Bananensaft gleich 2 Ostereier werdn)
LG Marcello
