Boah...
Die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopffestigkeit, d.h. für die "Selbstentzündungsgrenze", an der sich das Luft-Benzingemisch bei Lambda 1 durch thermische und Druckenergie selbst entzünden und zu klopfender (hörbarer), unkontrollierter und ungewollter Verbrennung führen würde.
DER REINE ENERGIEGEHALT, ALS AUCH DIE BRENNGESCHWINDIGKEIT IST BEI ALLEN SPRITSORTEN (bis auf E10) gleich! (
FALSCH! Korrektur siehe unten! 4%
Energieverlust von 91 zu 100 Oktan)
Durch die zugegebenen Oktane (= lange Kohlenwasserstoffketten) erhöht sich die erforderliche
Zündenergie.
Daß die Herstellervorgaben motorenspezifisch je nach Verdichtung, Zündzeitpunkt und Drehzahl deshalb variieren, ist richtig.
Daß man so bei modernen Motoren mit Klopfsensoren ein paar Pferdchen herauszaubern kann ist logisch (Polo-Beispiel, spätere Zündung) - der Motor hat später auch noch nen Turbo dazu bekommen.
Daß eine Füllung mit 100-Oktan-Saft für unsere Böcke Perlen vor die Säue ist, ist klar, da wir kein klopfgesteuertes, variables Zündfeld haben - wir können das (theoretische) Mehrpotential des Edelkraftstoffes nicht nutzen.
Zugegebener Weise wird die Verbrennung etwas sauberer, der Motorlauf ruhiger und die Zündung exakter, da auch die kleinsten Fehlzündungen durch Verbrennungsrückstände und Hotspots bei sehr heißem Motor tendentiell ausgeblendet werden - irgendwo an der dritten Stelle hinter dem Komma...
Ein Leistungsverlust bei höheren Drehzahlen, aufgrund erhöhter Oktanzahl und der resultierenden Zündenergie bzw. geringerer Durchbrenngeschwindigkeit, ist falsch. Der Heizwert (MJ/kg) sinkt durch die Zugabe längerer (schwererer) Kohlenwasserstoffketten.
Bei gesunden Zündkerzen ist das vollkommen uninteressant, da deren Zündenergie definitiv jede Klopffestigkeit von Benzin übersteigt und - wie Anfangs gesagt - die Durchbrenngeschwindigkeit (fast) gleich ist!
Es schadet aus meiner Sicht nicht höher oktanigen Sprit zu tanken, es bringt jedoch nichts! Außer im Labor ...
Bei erhöhter Verdichtung siehts anders aus...
Meine Meinung! Ich bin lernwillig, sollte ich danebenliegen!
Nachtrag:
Jetzt wirds doch etwas interessanter!
Ich lag nicht ganz richtig!
ABER, schau mal einer an:
Welchen Heizwert haben Kraftstoffe?
Der Brennwert (auch oberer Heizwert genannt) ist die freigesetzte Reaktionswärme bei vollständiger Verbrennung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffes. Als Richtwert für Kraftstoffe können im Mittel folgende Werte angesehen werden: Normal: 44,2 MJ/kg Super: 43,5 MJ/kg Super Plus: 42,7 MJ/kg Diesel: 45,8 MJ/kg Dieser obere Heizwert ist jedoch nicht voll nutzbar, da dieser Wert um die Wärmemenge gemindert werden muss, die für die Verdampfung des im Brennstoff vorhandenen Wassers benötigt wird. Die nutzbare Wärmemenge wird als unterer Heizwert bezeichnet, der im allgemeinen bei Kraftstoffen angegeben wird: Ottokraftstoff: 40,1 ... 41,8 MJ/kg Dieselkraftstoff: 42,8 ... 43.1 MJ/kg
Welchen Energiegehalt haben Kraftstoffe?
Der Energiegehalt in kWh/l hängt von der jeweiligen Dichte sowie dem unteren Heizwert des Kraftstoffs ab. Legt man für die jeweiligen Kraftstoffsorten typische Kennwerte zu Grunde so ergeben sich für Normal ca. 8,2 kWh/l Super ca. 8,6 kWh/l Dieselkraftstoff ca. 9,9 kWh/l Berechnung: unterer Heizwert (Hu) [in kWh/kg] X Kraftstoff-Dichte bei 15°C [in kg/l].
aus den ARAL FAQs
Also resultieren die im oberen Link enthaltenen Erfahrungen mehr oder weniger exakt der Tatsache, daß höheroktaniger Sprit einen geringeren Heizwert hat!
Meine erste Annahme war also schlicht falsch!
Schade, daß Marcello hier nicht mitphilosophiert.
Frank, was denkst Du?
Fazit analog zum Link:
So wenig Oktane wie möglich, so viel Oktane wie nötig = maximal mögliche Motorleistung. Ausnahme: Klopfregelung!
Für unsere alten Ladies: Schade daß es kein Normalbenzin mehr gibt!