da die Ansaugstutzen von der J immer wieder ein Problemthema sind, möchte ich euch mal über eine einfache und kostengünstige Abhilfe informieren.
Ich hatte kürzlich nämlich mit meiner jüngeren J massive Leerlaufprobleme, also einen hustenden Leerlauf und schlechte Gasannahme ab Leerlauf. Da sich dieser Fehler nach einer Standzeit von etwa vier Wochen erstmalig bemerkbar gemacht hatte, dachte ich zuerst natürlich an zugesetzte Düsen bzw. Bohrungen im Vergaser. Na ja, dann hab ich eben tagelang nach dem Fehler gesucht. Aber wenn ich nicht mit Blindheit geschlagen gewesen wäre und das Naheliegendste gleich überprüft hätte, dann wäre der Fehler in Sekunden gefunden gewesen.
Jedenfalls habe ich von Ultraschallreinigung der Vergaser, über den Wechsel der Leerlaufdüsen, Kompressionsmessung und Kerzenwechsel alles probiert. Wieder synchronisiert, nichts hat geholfen
.Bis mir dann plotzlich ein Licht aufging und ich an den Bremsenreiniger gedacht habe. Also Motor laufen lassen und Bremsenreiniger an die Ansaugstutzen (hin zur Dichtfläche zum Zylinderkopf) gesprüht.
Und siehe da, der Leerlauf stabilisiert sich kurzfristig und bricht dann ein.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Ansaugstutzen des 1. und 2. Zylinders waren richtig undicht. Also war er wieder teuer, der gute Rat!
Die Mistdinger von der J haben ja nur eine Art Gummiwulst vorne an der Dichtfläche hin zum Zylinderkopf. Dieser Wulst wird mit der Zeit platt und spröde und dann pfeift es durch.
Ob's die Dinger noch neu gäbe, habe ich angesichts der Preise gar nicht mehr überprüft, aber ich schätze sowieso eher nicht. Und eine Reparatur mit einfräsen einer Ringnut für einen O-Ring erscheint mir auch nicht unbedingt im Verhältnis stehend.
Und gebrauchte J-Ansaugstutzen kamen aus genau den genannten Gründen sowieso nicht in Frage.
So habe ich einfach mal einen Satz Ansaugstutzen von der L genommen und verglichen. Die L-Ansaugstutzen haben ja bereits eine eingefräste Nut, in welche ein O-Ring (44 x 2 passt ganz gut) eingelegt ist. Da wird nie wieder was undicht.
Die L-Ansautstutzen passen sowohl vom Flansch (Dichtfläche) her, als auch vom Durchmesser der Vergaseraufnahme und natürlich vom Bohrungsdurchmesser her. Ich konnte da keinen Unterschied feststellen.
Allerdings sind die L-Ansaugstutzen fast einen Zentimeter kürzer. Und so war die Frage, ob das mit der Airbox ausgeht. Antwort, ja, tut es
.Die Airbox der J lässt sich locker den knappen Zentimeter nach vorne schieben und auch die beiden Löcher, an welchen die Airbox hinten an den Rahmen festgeschraubt werden, sind groß genug, so dass auch diese nicht erweitert werden müssen.
Man muss nur mit den Benzinschläuchen, die beim J-Tank ja ziemlich genau zwischen Zylinderkopf und Vergaser herunterkommen, etwas aufpassen, da hier nun ein Zentimeter weniger Luft ist.
Es ist ein wenig fummelig, bis die Schläuche sauber und ohne Druckstellen hineingepfriemelt sind, aber auch das geht ohne größere Probleme.
Fazit: Maschine ließ sich wieder super synchronisieren und hat einen perfekten Leerlauf. Ansonsten sind weder in Bezug auf Gasannahme, noch auf Leistungsverlauf irgendwelche Unterschiede zu den normalen Ansaugstutzen zu erkennen.
Also ich meine: Perfekte Alternative zum original J-Gelumpe! O-Ringe halten ewig und können bei Bedarf wieder getauscht werden. Ein Satz gebrauchter L-Ansaugstutzen, die ziemlich sicher eine Ewigkeit halten, ist selbst im Sofortkauf in der Bucht schon für rund 25,- € zu haben. Manchmal mit etwas Glück auch noch wesentlich billiger. Einfacher und billiger geht's nicht! Meine ich!
In dem Sinne, schönen Gruß,
Hans
