Wandernden druckpunkt vermindern.

Welche Beläge sind am besten? Welche Alternativ-Bremsanlage paßt? Welche Handpumpe ist der ultimative Bringer? Hier gibt's Antworten.
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heizer_2

Wandernden druckpunkt vermindern.

Beitrag von heizer_2 »

Hab heute mal meine bremse so richtig belastet.
Nach 20min hacken (immer die selbe strecke mit 4 kurven) und pellen am reifen wanderte der druckpunkt langsam nach hinten.

Hab dann am grif eine stufe strammer gestellt, dann hats wieder gepasst.

Was macht Ihr so um dem am besten entgegenzuwirken?

Meine bremse:
-DOT 5.1 (4 wochen alt)
-stahlummantelte bremsschläuse
-4-kolben zangen der GSXR750 K2
-lucas SRQ beläge
- j-stahlbremsscheiben
-original pumpe

lg heizer_2

Gast

Beitrag von Gast »

also soweit ich weiss helfen am besten stahlfecxleitungen dagegen, da diese sich nicht so ausdehnen wie die gummileitungen, und somit der druckpunkt nicht wandern kann

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Harm
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Beitrag von Harm »

stahlflex hat er drauf.
S.
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Aufzynden 2020:
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Börni
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Beitrag von Börni »

Daniel84 hat geschrieben:also soweit ich weiss helfen am besten stahlfecxleitungen dagegen, da diese sich nicht so ausdehnen wie die gummileitungen, und somit der druckpunkt nicht wandern kann
Stahlflex hat mit einem "wandernden" Druckpunkt nichts zu tun und kann dem auch nicht entgegenwirken, da spielen andere Faktoren hinein. Aber selbiges Problem hatte ich in Ösiland auch gehabt. Nach einer herzhaften Pass-Abfahrt wurde die Vorderbremse bedenklich schwammig. Da lag es aber vermutlich an der Bremsflüssigkeit. Die hatte ich ebenfalls kurz vorher noch gewechselt, allerdings aus einem bereits angebrochenem Becher genommen, was man auf keinen Fall machen soll. War aber gerade nix anderes da. Nun ist wieder die gute Lucas Plörre drin und das Prob ist bis dato nicht wieder aufgetreten.

PS: Hab ebenfalls die SRQ Beläge drin. Der nächste Satz wird aber Brembo werden.

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Mad Jens
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Beitrag von Mad Jens »

stimmt, der Stahlflexleitung ist es ja von ihrer Ausdehnung her egal ob man im Stand feste bremst (Bremssystem kalt) oder beim Fahren (Bremse warm bis heiß;).

Mir kommen 2 Dinge in den Sinn, wo es dran hängen können, beides wegen der Wärmeentwicklung:
1. Reibwert der Bremsbeläge (und evtl auch der Scheibe) sinkt wenn sie zu heiß werden
2. Kompressibilität der Bremsflüssigkeit höher wenn sie sehr heiß wird.

Durch die Bremsbeläge wandert die Hitze ja durch den Kolben in die Bremsflüssigkeit. da kommt es dann auf deren Siedepunkt an... fängt sie an zu kochen kommt Luft ins System (kompressibel) und dies führt zu Fading.

Also Entgegenwirken könnte man dem mit ner Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt, größeren Bremsscheiben (mehr Material = kann mehr Wärme aufnehmen und muss sie nicht den Belägen "überlassen") oder eine Kühlluftführung am besten auf die Bremsbeläge und hinter den Belägen auf die Scheibe.
Von Aerodynamik hab ich so ein bisschen Ahnung... hab schon überlegt mir da mal was zu basteln. Aber andere waren wieder schneller - es gibt schon Maschinen, die so Kühlluftführungen haben :-/

Wird Deine Bremse wieder besser, wenn sie wieder kalt ist @ Heizer_2 ??

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Bernie
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Beitrag von Bernie »

hab schon öfters gehört, dass bremszangen mit alukolben nicht so standfest sind wie welche mit stahlkolben (alu leitet die wäreme besser an die bremsflüssigkeit ab)
zumindest bei den k1/k2 1000er sättel sind alukolben drin (wohl wegen des gewichts :roll: )
manche haben schon die stahlkolben von der 7er/12er verbaut und ein besseres ergebnis gehabt.

keine ahnung was für kolben in den 750er sättel verbaut sind, aber vielleicht ist das ja auch noch eine alternative :wink:
...müsste man halt nur herausfinden was für stahlkolben da rein passen
form follows function

Marcello

Beitrag von Marcello »

Aus der Physik ist ja bekannt ,daß sich die Dichte von Flüssigkeiten mit der Temperatur verändert ... je Wärmer ,desto weniger spezifische Dichte weisen Flüssigkeiten auf bei gleichzeitiger Volumenausdehnung (deshalb hat jeder Hauptbremszylinder eine sogenannte Ausgleichbohrung um einen Volumenausgleich bei Erwärmung zu ermöglichen -> ganz wichtig) ... je wärmer ,umso kompressibler werden Flüssigkeiten (was sich allerdings in nem engen Rahmen bewegt ,da man ja eigentlich im Volksmund sagt Flüssigkeiten kann man nicht komprimieren).

Aus z.B. genau diesem Grund machen Diesel-Einspritzsysteme im Pkw-Bereich (Kraftstoff ist ja auch ne Flüssigkeit) ne Kraftstofftemperaturmessung via NTC-Sensor (entweder im Rail oder direkt an der Einspritzpumpe je nach System) ,um dann ne Kraftstoffmengenkorrektur vorzunehmen...einmal wegen mehr Lecköl an Einspritzdüsen & Einspritzpumpe (Pumpenhochdruckkolben)... zum anderen hat die wärmere Flüssigkeit bei annähernd gleichem Volumen eine andere Dichte (= gleiches Volumen ist tatsächlich weniger Sprit -> Ausdehnung des Molekül-Verbandes...also wird bei Temperaturerhöhung angereichert um dies zu kompensieren).

Festsattel-Bremsanlagen sind sehr standfest ... nicht umsonst setzt z.B. auch Porsche seit vielen Jahren auf Festsattel-Scheibenbremsen.
Der Einzige Nachteil ist immer nur der ,daß die Bremsflüssigkeit genau über der Bremsscheibe verlaufend rüber zur anderen Seite geleitet werden muss.
Und somit genau dort ,wo die größte Hitze entsteht ... daher sind Festsättel anfällig für Bremswirkungsverluste bedingt durch Bremsflüssigkeiten mit zu geringem Nass-Siedepunkt.
Der Nass-Siedepunkt sollte immer MINDESTENS bei ca. 140 Grad Celsius liegen ... besser noch deutlich darüber wie z.B. bei der DOT 5.1 auf Alkohol-Glykol-Basis (wenn sie neu bzw. noch nich lange drin ist).

Das Bremsöl nimmt Feuchtigkeit (Wasser) immer an 2 Stellen auf ... durch die Belüftungsbohrung des Ausgleichbehälters und durch die Bremsschläuche (besonders bei Gummischläuchen)...dieses hindurch diffundieren nennt man dann den sogenannten osmotischen Effekt.
Die Folge von zuviel Wasser-Aufnahme ist dann ein sinkender Nass-Siedepunkt...das Bremsöl siedet dann früher (kocht/Dampfblasenbildung=kompressibel)...und dann wirds gefährlich...-> Bremsschwund und unter Umständen nicht zu knapp.

Fading ist Bremskraftschwund ... am weitesten verbreitet ist das sogenannte Temperatur-Fading zwischen den Komponenten der Reibpaarung.
Jetzt hab ich Euch wieder en Schnitzel ans Ohr gelabert ... :roll:


LG Marcello :D :wink:

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

@heizer_2

wir hatten mal das Thema hochfeste Schrauben für die Bremssättel.
Hast Du bereits welche verbaut?

Unabhängig von Deinen verbauten Komponenten ist es durchaus möglich, dass Deine Sättel bei der beschriebenen Belastung schlichtweg "dicke Backen" machen.
Die Schrauben kosten nicht die Welt, sind nacheinander tauschbar ohne die Sättel zu zerlegen, oder neu entlüften zu müssen, und bringen u. U. genau das bißchen mehr, was Dir zur Zeit wohl fehlt.

Vom 5.1. bin ich nicht so der Freund, das Castrol SRF DOT4, toppt es jedenfalls allemale :wink:
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heizer_2

Beitrag von heizer_2 »

Wird Deine Bremse wieder besser, wenn sie wieder kalt ist @ Heizer_2 ??
Klar, wenn kalt ist alles wieder in butter...

@bernie

Meine gixxer 750er zangen haben auch diese alu farbenen kolben, ob es wirklich alu ist bezweifele ich aber erstmal, da ich sie noch nicht zerlegt habe. Durchmesser ist aber mit denen der ZXR identisch. Evtl. werd ich die kolben tauschen oder mal die alten zagen neu aufarbeiten.

@terrini
Die schrauben habe ich noch nicht getauscht, das werde ich als nächstes mal machen, denn im september ist OSL renne angesagt ;-). Bis dahin sollte das alles 100% funzen.


Ansonten hab ich eigentlich auf alles geachtet.

Nach ner kurzen abkühlpause war echt alles wieder OK. Kann ja auch an den üblen außentemperaturen gelegen haben... immerhin haben wir gestern 34° gehabt... Die reifen waren auch übelst am auseinandervulkanisieren.. ,ebenso hatte die gabel am fuß ca. 60° Ich musste sogar die zugstufe einen klick zumachen...

Ich werd mal die schrauben tauschen... mal sehn was das bringt. Ansonsten verbaue ich die TL gabel von matze und dazu die passenden 6kolben zangen. Die können evtl. noch etwas mehr ab :twisted:
Zuletzt geändert von heizer_2 am 21 Jul 2006 8:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Kann ja auch an den üblen außentemperaturen gelegen haben... immerhin haben wir gestern 34° gehabt...
manche Verschlimmbessern ihre Bremsanlage..... :wink:

Barcelona -> Temp 36°+ -> Originale Bremssättel (gleich große Kolben) -> Originale Bremsbeläge -> Kevlarbremsleitungen -> hochfeste, längere Schrauben -> Castrol SRF -> Originalhandpumpe = Null Fading, Bremsdruck und Hebelweg immer gleich, 2-Finger-Bremse.

Allein die Bremsung am Ende der 1,1 Km langen Start/Ziel Geraden bis in den 2. Gang runter, ist eine permanente Belastungsprobe für die Bremse.
Andere Bikes, die von mir auf dem Kurs gefahren wurden (Duc996SPS mit Graugußscheiben, R6 mit Serienbremse), hatten weder die Transparenz, noch den Biss, meiner Kawa-Bremse.

Zugegeben - mein Bike, als auch ich, sind deutlich leichter als Dein Bike. Ob aber Gixxer-Sättel mit Lucas besser als die Originale Anlage sind, stelle ich mal in Frage.

Warum hast Du überhaupt umgerüstet, Heizer_2?
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heizer_2

Beitrag von heizer_2 »

Also, das war so... Die alte bremse war gammelig, die kolben waren schwergängig usw.

Ein rep. satz kostet um die 50 eus. Die gixxer zangen kamen 5 euro das stück, und waren fast laden neu. Die kolben gingen sau leicht. Bremswirkung hat sich um 100% verbessert.
Mit den SRQ belägen war nochmal eine verbesserung spürbar (beläge sind von den abmessungen die gleichen wie von den originalzangen).
Die kolben haben auch gleiche durchmesser... die zangen sind sozusagen identisch, halt nur neuer und nich so gammelig...

Druckpunkt war von anfang an gut. War bis gestern auch sau zufrieden mit den zangen...

Warum sollten die schlechter als die orig. sein?

Das ich fetter bin, stimmt schon ;-). Bike is dafür abgespeckt. Wiegt um die 200 kg.

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Warum sollten die schlechter als die orig. sein?
Hab ich ja nicht gesagt. Die Frage war, ob sie besser sind :wink:

.....Du bist nicht Fett! Du bist einfach ein wenig "voluminöser" :wink: :wink:

Versuche die anderen Schrauben. Wähle sie aber lang genug. Sollten das komplett sichtbare Gewinde nutzen. Schaden wird´s jedenfalls nicht.
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PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

also je nachdem wie lang die letzte entlüftung deiner bremsanlage her ist, würde ich das mal wieder in betrascht ziehen, gibt auch wieder nen knackigen druckpunkt.
ich hab im winter auf ne radiale bremspumpe umgerüstet und war nun ne woche in den dolos kräftig angasen, und hatte kein spürbares fading, obwohl ich dem mopped (für meine verhältnisse) nichts geschenkt habe.
ich muss ehrlcih sagen, ich kann dir nicht technisch belegen, wo der unterschied ist, und ich versteh auch nicht, warums mit ner axialen pumpe nen fading gab, und mit der jetzt nicht, ich weis eben nur das es so ist.

btw. ich fahr die normale sl-dot4-pampe von ate mit normalen belägen (noch)

quique

Beitrag von quique »

Festigkeit ist Widerstand gegen plastische (bleibende) Verformung... hat also damit nix zu tun.


Der Elastizitätsmodul ist da die Maßgebliche Größe, von der Gestallt sind ja beide Schrauben gleich,oder?

http://de.wikipedia.org/wiki/Elastizit%C3%A4tsmodul.


Da ist Titan mit ca. 50% von Stahl klar unterlegen

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

:?:

gemeint sind hochfeste Stahl-Schrauben (10.9), unter Nutzung der möglichen Gewindegänge an den Bremssätteln.

Was theoretisch geht oder nicht geht, ist nicht mein Thema und auch nicht mein Ding.

Praktisch wurde das von uns an Brembo- und ZXR-Sätteln ausgeführt, mit unter Belastung besseren Ergebnissen.

Tatsächlich sind wir durch einen Händler aus der Duc-Rennszene darauf aufmerksam gemacht worden, der diese "Verbesserung" für die Brembo-Sättel seiner Kundschaft anbot.

Da sich scheinbar unter bestimmten Bedingungen die Gehäushälften der Bremsanlage "weiten" können, sind die 8.8 Schrauben, die von Hause aus verwendet werden, erstmal der nahe liegende Grund.
Nach Verwendung der 10.9 Schrauben hatte weder unsere Truppe, noch Fahrer in Meisterschaften, Probleme mit der Bremsanlage.

Mir ist im Grunde egal, ob diese Maßnahme von anderen lediglich als Placeboeffekt empfunden wird. Uns hat´s jedenfalls geholfen, und die Verwendung dieser Schrauben gefährdet keine Leben. Ob das jemand an seinem Bike verbauen will, und ob er danach einen Unterschied merkt, ist seine Sache.

P.S. der Link geht nicht
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quique

Beitrag von quique »

Interessantes Phänomen, unsere Theorie stimmt ja nicht immer mit der Realität überein. Deshalb ist es ja Theorie....

Und dass Du nen Placebo aufgessessen bist, glaube ich auch nicht, Deine Beiträge haben mir immer gut gefallen...

Gast

Beitrag von Gast »

Ich glaube, es leigt nicht am E-Modul...das bei Stahl ja in etwa immer gleich ist, sondern an der erhöhten Dehngrenze der 10.9er-Schrauben: die kann man mit einem höheren Drehmoment anziehen (bei 8er z.B. 34Nm gegenüber 24Nm bei 8.8). Diese höhere Vorspannung müssen die Zangenhälften erstmal überwinden, bevor sie dicke Backen machen können.

Gast

Beitrag von Gast »

Ich glaube, es liegt nicht am E-Modul...das bei Stahl ja in etwa immer gleich ist, sondern an der erhöhten Dehngrenze der 10.9er-Schrauben: die kann man mit einem höheren Drehmoment anziehen (bei 8ern z.B. 34Nm gegenüber 24Nm bei 8.8). Diese höhere Vorspannung müssen die Zangenhälften erstmal überwinden, bevor sie "dicke Backen" machen können.

An meiner Yamaha hab ich zwei Brembo P4-Sättel verbaut. Die klaffen ganz schön...ich hoffe mal, das signore Brembo das wegen dosierbarkeit oder so gewollt hat...auf der anderen Seite: bei den Ducs sind Titanschrauben aus dem Zubehör der hit :wink:

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