1800 km und zwei Reifensätze
1800 km und zwei Reifensätze
So, Bernd und ich sind wieder da!
Bin gerade, soeben noch des aufrechten Ganges fähig, zu Hause vom Gardasee angekommen!
Boah, das waren mal wieder 4 ganz spezielle Tage in meinem Leben - und auch in dem von Bernd!
Es war mal wieder soooo geil die Gegend um den Garda-See unsicher zu machen!
Jetzt muß ich erstmal Duschen und mich Rasieren...
Dann werde ich mal nen kleinen Reisebericht zusammenschreibseln. Auch wenn wir kein Einziges Foto gemacht haben, gibt es ein paar Sachen zu berichten, die definitiv nur mir passieren konnten!
Auch haben wir neue Strecken ausgescoutet, die das Munitions-Depot für nächtes Jahr gewaltig aufgestockt haben!
Leute, ich hab jetzt zwei Rund-Touren abgegrast... - da werdet Ihr Euch danach nen Kilometer geraden Asphalt wünschen! Porno-Strecken!!!
Aber dazu später mehr!
Bin gerade, soeben noch des aufrechten Ganges fähig, zu Hause vom Gardasee angekommen!
Boah, das waren mal wieder 4 ganz spezielle Tage in meinem Leben - und auch in dem von Bernd!
Es war mal wieder soooo geil die Gegend um den Garda-See unsicher zu machen!
Jetzt muß ich erstmal Duschen und mich Rasieren...
Dann werde ich mal nen kleinen Reisebericht zusammenschreibseln. Auch wenn wir kein Einziges Foto gemacht haben, gibt es ein paar Sachen zu berichten, die definitiv nur mir passieren konnten!
Auch haben wir neue Strecken ausgescoutet, die das Munitions-Depot für nächtes Jahr gewaltig aufgestockt haben!
Leute, ich hab jetzt zwei Rund-Touren abgegrast... - da werdet Ihr Euch danach nen Kilometer geraden Asphalt wünschen! Porno-Strecken!!!
Aber dazu später mehr!
Eine kleine Vorgeschichte...
Nachdem mir gerade die letzten 2 Monate - Juli und August - beruflich auch die letzten Reserven abverlangt hatten, war ich wiedermal richtig reif! Reif für Urlaub, Entspannung und intensive Verdrängung des Alltags!
Seit Weihnachten 08 gab es keine Unterbrechung - nichtmal der fast schon übliche April-Kurztripp in die Türkei war dieses Jahr drin - NICHTS!
Seit Anfang des Jahres war für mich klar, daß ich mir im August, jedoch spätestens im September, meinen alljährliche Endorphin-Adrenamlin-Cocktail zu Gemüte führen werde - und so nötig wie dieses Mal war es wirklich selten! Im Verlauf des Frühsommers, als die Fertigstellung meiner 7-er im vollen Gange und Bernd, mein Schrauber, ZXR-technisch von mir angefixt war, stieg er sofort auf meine Einladung ein, uns an den Lago zu begleiten.
"UNS"??? Ja, eigentlich kam der eigentliche Zündfunke von ZXR-Rider! Bedauerlicher Weise war das Jahr 2009 für ihn familär und beruflich jedoch ein ziemlich harter Brocken, so daß seine Teilnahme im Verlauf des Jahres immer mehr in Frage gestellt wurde, bis er nur 3 Wochen vor dem Start zu meinem größten Bedauern, jedoch aus vollkommen nachvollziehbaren Gründen, schließlich endgültig absagen musste.
Natürlich hatte ich bzw. hatten wir auch noch einige andere gefragt, ob sie uns auf unserem kleinen Abenteuer begleiten würden. Aber leider blieb es bei Bernd und mir. "Leider" allerdings in erster Linie für die, die es aus beruflichen, finanziellen bzw. familiären Gründen einfach nicht ermöglichen konnten oder denen die absehbaren Kosten für den zu erwartenden Spaß nicht wert waren. Leider, leider ... Boah, was habt Ihr verpasst!!!
4 Tage Opiat-Gehirnspülung und 1800 km haben uns pro Nase jetzt con tutti genau 300€ gekostet!
Zugegebener Weise kein Schnäppchen, denn die Reifen, die wir verräuchert haben kommen ja auch noch dazu! Wobei das auch an unserer für die dortigen Strecken vollkommen falschen Reifenwahl gelegen hat! BT014 passiert mir jedenfalls nie wieder! Das Ding klebt zwar am Asphalt wie vor 2 Jahren das Klopapier um meine Glocken, aber knapp über 4000 km Gesamtlaufleistung sind für mich ein Grund ein klein Wenig angepisst zu sein! Denn vor dem Gardasee hatte sich fast nichts ereignet, was diesen Verschleiß rechtfertigen könnte! Bernd hatte den PiPo 2 CT drauf und hat etwa 2000 km mehr auf die Dinger gezaubert - und das heißt bei ihm dann doch etwas! Auch er bewegt seine K absolut artgerecht!
Egal!
Mein Urlaub begann mit einem paradiesischem Kroatien-Urlaub, bei unserer befreundeten Famile, auf der Insel Cres!
Es wird hier die Wenigsten interessieren, daß ich mit Krümel herrlich langweilige, erholsame Tage an unberührten Stränden, in nur zu Fuß erreichbaren Buchten verbracht habe. Nur liegen, lesen, sonnen, dösen, alles vergessen und die Sonne im türkisenen Meer versinken sehen... Angeln, Wandern, Schwimmen und die Felsküste sowie auch ein paar 600-er abwandern. Unbeschreiblich... und für dieses Forum irrelevant!
Dennoch, ein paar Impressionen sollen mir erlaubt sein:
Die Farbe hat mich irgendwie an irgendwas erinnert...
Und natürlich ...
Nachdem diese phantastischen 12 Tage vorrüber waren, hieß es Abschiednehmen von meiner kleinen, felsigen Insel. Schon seit 25 Jahren fällt es mir jedes Mal schwer, dieses noch immer unbefleckte Stückchen friedlicher Erde hinter mir zu lassen.
ABER!!! Morgen gehts los zu Paolo! Heimfahren - Auspacken - 1x Schlafen - aufs bereits gepackte Bike steigen und ...
2 B continued ...
Nachdem mir gerade die letzten 2 Monate - Juli und August - beruflich auch die letzten Reserven abverlangt hatten, war ich wiedermal richtig reif! Reif für Urlaub, Entspannung und intensive Verdrängung des Alltags!
Seit Weihnachten 08 gab es keine Unterbrechung - nichtmal der fast schon übliche April-Kurztripp in die Türkei war dieses Jahr drin - NICHTS!
Seit Anfang des Jahres war für mich klar, daß ich mir im August, jedoch spätestens im September, meinen alljährliche Endorphin-Adrenamlin-Cocktail zu Gemüte führen werde - und so nötig wie dieses Mal war es wirklich selten! Im Verlauf des Frühsommers, als die Fertigstellung meiner 7-er im vollen Gange und Bernd, mein Schrauber, ZXR-technisch von mir angefixt war, stieg er sofort auf meine Einladung ein, uns an den Lago zu begleiten.
"UNS"??? Ja, eigentlich kam der eigentliche Zündfunke von ZXR-Rider! Bedauerlicher Weise war das Jahr 2009 für ihn familär und beruflich jedoch ein ziemlich harter Brocken, so daß seine Teilnahme im Verlauf des Jahres immer mehr in Frage gestellt wurde, bis er nur 3 Wochen vor dem Start zu meinem größten Bedauern, jedoch aus vollkommen nachvollziehbaren Gründen, schließlich endgültig absagen musste.
Natürlich hatte ich bzw. hatten wir auch noch einige andere gefragt, ob sie uns auf unserem kleinen Abenteuer begleiten würden. Aber leider blieb es bei Bernd und mir. "Leider" allerdings in erster Linie für die, die es aus beruflichen, finanziellen bzw. familiären Gründen einfach nicht ermöglichen konnten oder denen die absehbaren Kosten für den zu erwartenden Spaß nicht wert waren. Leider, leider ... Boah, was habt Ihr verpasst!!!
4 Tage Opiat-Gehirnspülung und 1800 km haben uns pro Nase jetzt con tutti genau 300€ gekostet!
Zugegebener Weise kein Schnäppchen, denn die Reifen, die wir verräuchert haben kommen ja auch noch dazu! Wobei das auch an unserer für die dortigen Strecken vollkommen falschen Reifenwahl gelegen hat! BT014 passiert mir jedenfalls nie wieder! Das Ding klebt zwar am Asphalt wie vor 2 Jahren das Klopapier um meine Glocken, aber knapp über 4000 km Gesamtlaufleistung sind für mich ein Grund ein klein Wenig angepisst zu sein! Denn vor dem Gardasee hatte sich fast nichts ereignet, was diesen Verschleiß rechtfertigen könnte! Bernd hatte den PiPo 2 CT drauf und hat etwa 2000 km mehr auf die Dinger gezaubert - und das heißt bei ihm dann doch etwas! Auch er bewegt seine K absolut artgerecht!
Egal!
Mein Urlaub begann mit einem paradiesischem Kroatien-Urlaub, bei unserer befreundeten Famile, auf der Insel Cres!
Es wird hier die Wenigsten interessieren, daß ich mit Krümel herrlich langweilige, erholsame Tage an unberührten Stränden, in nur zu Fuß erreichbaren Buchten verbracht habe. Nur liegen, lesen, sonnen, dösen, alles vergessen und die Sonne im türkisenen Meer versinken sehen... Angeln, Wandern, Schwimmen und die Felsküste sowie auch ein paar 600-er abwandern. Unbeschreiblich... und für dieses Forum irrelevant!
Dennoch, ein paar Impressionen sollen mir erlaubt sein:
Die Farbe hat mich irgendwie an irgendwas erinnert...
Und natürlich ...
Nachdem diese phantastischen 12 Tage vorrüber waren, hieß es Abschiednehmen von meiner kleinen, felsigen Insel. Schon seit 25 Jahren fällt es mir jedes Mal schwer, dieses noch immer unbefleckte Stückchen friedlicher Erde hinter mir zu lassen.
ABER!!! Morgen gehts los zu Paolo! Heimfahren - Auspacken - 1x Schlafen - aufs bereits gepackte Bike steigen und ...
2 B continued ...
- Klaus69
- Flachi-Brandstifter
- Beiträge: 11770
- Registriert: 20 Sep 2002 11:51
- ZXR-Modellreihe: L (93-95)
Na das ist doch wirklich ein gelungener Einstieg in einen Urlaub. sieht verdammt schön aus.
Kann Dich was den Urlaubsbedarf angeht nur zu gut verstehen. Aber bald ist`s ja wieder soweit und ich hab 1ne Woche frei...
Kann Dich was den Urlaubsbedarf angeht nur zu gut verstehen. Aber bald ist`s ja wieder soweit und ich hab 1ne Woche frei...
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759
Benjamin Franklin, 1759
Der Anflug - Fly with broken Wings ...
Nach einer perfekten 6,5-Stunden Rückreise aus dem Paradies haben wir eben schnell das Auto ausgeräumt, als ich mir bei einer ersten Heimkehrer-Halbe einen Blick ins Forum gönnte.
Als Erstes hatte ich das Gefühl in den vergangenen 12 Tagen nicht wirklich etwas verpasst zu haben, bis meinen Urlaubsgefühlen durch die Neuigkeiten von Schranzers Schicksal ein äußerst herber Dämpfer verpasst wurde!
Da fängt man dann doch das Grübeln an, wenn man kurz vor dem Start in ein nicht ganz alltägliches und "regelkonformes" Moped-Abenteuer steht. Krümels situationsbedingte Blicke, als ich später nochmal den Inhalt meiner bereits vor 2 Wochen gepackten Motorrad-Taschen auf Vollständigkeit überprüfte, jagten mir Gänsehaut über den Rücken. Sicher, man hat selbst den größten Einfluß auf die Höhe des Risikos, daß man bereit ist für seinen Fahrspaß in Kauf zu nehmen. Und - sind wir mal alle ehrlich zu uns selbst - wenn das Gehirn vor lauter Schräglage und Kurvenspeed in Adrenalin schwimmt wie Omas Rum-Früchte, bewegt man (bzw. ich) sich in Fahrzuständen, die mit den alltäglichen Ausflugsfahrten nichts mehr zu tun haben - allen guten Vorsätzen zum Trotz!
Aber jetzt konnte und wollte ich auch nicht mehr raus!
Dennoch - in meinem Packtaschen ist Platz für nen 2-Wochen-Trip - also packte ich doch noch meine schwere Leder-Kombi-Jacke in die Packrolle, auf die ich zu Gunsten meiner bequemeren und vollausgestatteten neuen grün-schwarzen Textil-Jacke verzichten wollte, obwohl ich mir diesen Platz für einen ausgiebigen Wurst- und Käse-Einkauf im Millenium-Center aufheben wollte (dazu später mehr) und checkte darüber hinaus alle in meiner Moped-Kleidung vorhandene Protektoren auf Anwesenheit, Zustand und korrekten Sitz.
Als ich dann noch spät Abends alles an meine startklare und ebenfalls durchgecheckte Lady montierte, überwog dann schließlich doch das Reisefieber! Morgen um 8:00 gehts los und das Feuer in mir wurde langsam entzündet!
Gegen 1:00 fiel ich ins Bett und war in Gedanken bereits am Garda- und Idro-See, dem Monte Bondone, dem Molveno-See und auf dem Race-Track von Rovereto nach Foxi.
Nach einer viel zu kurzen Nacht brachte mich der Wecker zu Bewußtsein. Ich wollte Krümel schlafen lassen. Also zog ich mir im Wohnzimmer meine Multi-Funktions-Wäsche und meine Kombi-Hose an, setzte einen konzentrierten Pott Hallo-Wach-Kaffee auf und ging nochmal intensiv in mich, daß in den kommenden 4 Tage auch nix Unerwartetes passieren wird - ein vollkommen sinnloser Zeitvertreib, den ich mir zukünftig sparen werde! Eine Kawa - egal welche - sorgt immer für Überraschungen!
Mit leichter Verspätung kam Bernd gegen 8:15 bei mir an - ein Grinsen im Gesicht, das ein Foto wert gewesen wäre!
Krümel war inzwischen doch aus den Federn gekrochen und setzte sich zu uns an den Tisch und genoss mit uns eine Tasse tiefschwarzes Koffeinkonzentrat!
Gegen 8:45 wurde ich ungeduldig! Los jetzt!
Also runter in die Garage, Schlüssel rein - IGNITION!!!
Anfänglich lief alles nach Plan!
Ich wollte erstmal etwas Druck machen und ein paar km loswerden, die zwischen uns und dem Staller-Sattel liegen - für mich das "Tor in den Süden", wenn ich mit dem Moped reise.
Zügig fuhren wir über Bayrischzell, Thiersee und Landl nach Kufstein, um günstigen Ösi-Sprit zu bunkern, dann wollte ich die zweite Stufe zünden. Schließlich haben wir Donnerstagmorgen, die Rentner und Wanderer sollten noch beim Frühstück sitzen und die Strecken frei sein - WELCH EIN TRUGSCHLUSS!!!
Bereits kurz hinter Kufstein begann sich so ganz langsam das Bedürfnis durchzusetzen den dritten Gang benutzen zu wollen!
LKWs, Wohnmobile, Blümchenpflücker und die typische österreichische Verkehrsplanung grundsätzlich dort Überholverbote einzurichten, wo man problemlos überholen könnte und es dort zu erlauben, wo man keine 100m Strecke erfassen kann, zerrten irgendwann an meinen Nerven!
Ab St. Johann erwartete ich Besserung. Doch es wurde nur schlimmer!
Auf dem Weg zum Pass Thurn hing ich hinter Zement-Lastern fest und als ich diese endlich überwunden hatte, hatte ich einen äußerst penetrant spurdominanten Zwickauer Rentner-Seat vor mir, der scheinbar unbändigen Spaß dabei empfand, sich mit seinen maximal 60 km/h in meine Sicht- bzw. Start-Linie zu schieben, wenn der Gegenverkehr die Möglichkeit geboten hätte mal eben Durchzuladen und Aufzureißen!
Mir blieb Dank des unerwartet regen Verkehrs über Kilometer nichts anderes übrig, als auf meinem auf dem Drehzahlmesser angesaugten Navi wertvolle Zeit sinnlos verstreichen zu sehen.
Dann ENDLICH ein Lücke!!! Runter in den zweiten Gang - FEUER FREI!!!
Bernd berichtete mir später, daß er hinter mir hin- und hergerissen zwischen lautem Lachen und lautem Fluchen war! Denn die Zwickauer Mumie wurde von der Geräuschentwicklung meines langsam wütenden Leo-Vinces etwas überrumpelt und verriß nicht nur das Lenkrad sondern trat auch noch zu dem stumpf in die Bremse.
Ich hatte inzwischen andere Sorgen! Die erste Bodenwelle vor der Trantüte, die ich erwischte, riß mir den Navi-Saugnapf vom DZM, so daß das Ding auf einmal auf dem Lenkkopf lag und nur vom Netzkabel gehindert wurde sich irgendwo darunter zu verteilen.
Die Freude, diesen Penner endlich regelkonform losgeworden zu sein, hielt also nur geschätzte 50 m!
Dann fuhr ich ca. 2 km später brav die nächste Bushaltestelle an, lutschte den Saugnapf feucht, pappte den Spaßverderber wieder an seinen Platz und reihte mich exakt hinter einem Zwickauer Kennzeichen wieder ein!
Etwa 5 km später bekam ich wieder die Chance diesen (sorry!) Ossi-Penner loszuwerden! Durchladen, Hahn auf, Leo brüllt, Schub, Ossi weg - GUT! PLOPP!!! Ich fasse es nicht! Same Procedure again!
Also, wieder die nächste Niesche im Teer gesucht und diesmal kam das Teufelsding dahin, wo es hingehörte - in den Rucksack!!!
ZI-XX YYY die Dritte, aber diesmal mit Ruhe Garantie!
Kontinuierlich wurde der Verkehr mit jedem km Richtung Süden weniger. Die letzten 25 km vor dem Felberntauern waren eine Wohltat!
Mit dem Auftrieb der Freiheit unter den Armen flogen wir im Formationsflug gnadenlos dem Süden entgegen, durch Tunnel, Arkaden und langgezogene, 2-spurige, frisch geteerte Kurven!
Ein Genuß auch für die Ohren! Bernd hab ich ja für seine Mühen mit meiner 7-er auch den gleichen Leo wie meinen verpasst und unsere beiden 750-er lieferten an jeder Felswand und in jedem Tunnel ein satanisches Duett, daß uns beiden ein breites Grinsen in den Helm zauberte und alle Spaßbremsen vergessen machte.
Das erste Tages-Highlight war aus genau diesem Grunde der Felberntauerntunnel!
An dessen Ende kam die Mautstation, an der wir nach halbstündigem Freiflug eine Zwangspause einlegen und einen Obulus von 8 €uronen abdrücken mussten. Diese waren jedoch nicht der Grund, weshalb für mich diese Röhre in Zukunft einen faden Beigeschmack haben wird!
Ich hatte gerade wieder meinen Geldbeutel in meine Innentasche gestopft und war von dem Wartestreifen angefahren - Bernd war ja hinter mir und mußte ebenfalls noch blechen - als mich ein lauter Schlag aus meinen Kurventräumen riß, gefolgt von einem aus der rechten Verkleidung geschleudertem Irgendwas und einem Beben, das meine 7-er erfasste, begleitet von einem einem Geräusch, daß mich an das Gefühl erinnerte, mit einem stumpfen Gewindeschneider eine Plombe aus meinem Backenzahn zu entfernen!
Alle Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub versiegten in dem Moment wie ein Eimer Wasser in einem Gulli!
Bei der nächsten Möglichkeit rechts ranzufahren zog ich raus und zu meinem Entsetzen dauerte das Geräusch weiter an, auch als ich stand!
In Panik drehte ich den Zündschlüssel um und das Geräusch war noch immer da! What the Fuck.... RUHE!
Bitte was?
Ok, bleib ruhig, denk nach Mac Fly, denk nach!
Seitenständer raus, Visier hoch und mal schauen.
Die Verkleidung und das Schutzblech waren ganz. Es klemmte auch nichts im Vorderrad oder unter bzw. im Schutzblech. Keine Betriebsflüssigkeiten sind ausgetreten und auch der Motor klang nach einem Startversuch so fröhlich, wie eh und jeh!
BIS DANN NACH 20 SEKUNDEN DER KÜHLLÜFTER EINSCHALTETE!
Da war es wieder das Beben, daß den ganzen Bock erschütterte und durchschüttelte, daß man Angst haben mußte die Kiste fiele jeden Moment auseinander!
Motor aus, Warten, Schauen!
Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich das, was ich dann als Ursache erkannte, für möglich gehalten oder habe auch jemals davon gehört: Mir war ein Flügel meines Kühlerlüfters an- und ein weiterer ABGESCHMOLZEN!
Das war also das aus der Verkleidung fliegende Trümmerstück, das sich Gott sei Dank nicht im Kühler selbst verkeilt hatte oder mir den selben hätte zerraspeln können!
Auch Bernd mußte sich ein überraschtes Lächeln verkneifen!
Der scharfe Ritt über den Pass Thurn und den Felberntauern haben mir den Lüfter gekillt!
Scheinbar hat die Krümmerabwärme gereicht, mir den Kunststoff zweier Flügel des Ventilators so aufzuheitzen, daß sich dieser erweichte und mir einer beim Einschalten des Gebläses, unmittelbar nach der Kassenzwangspause fädenziehend schlicht und einfach abriß!
Natürlich betraf dies 2 benachbarte der insgesamt 4 Blätter, so daß ein Ausbrechen eines gegenüberliegenden Flügels, für einen ruhigeren Rundlauf bei verminderter aber immerhin vorhandener Belüftung, nicht mehr möglich war!
Na ganz toll und jetzt??? Ohne Lüftung über Pässe und durch die PKW-verseuchten Täler rund um den Garda-See??? Hervorragende Aussichten für die nächsten Tage!
Stillstand? Umkehr?
Ganz sicher nicht!
Die nächsten Tage werde ich wohl einfach darauf achten müssen, mich schnell genug zu bewegen, daß der Fahrtwind für die nötige Kühlung sorgt.
Während der bisherigen Fahrt kam bis jetzt die Temperatur nicht mal an den ersten Strich meiner Temparatur-Anzeige. Allerdings hatte ich auch noch nie Grund darauf zu achten - ab jetzt schon!
Uns wird schon was einfallen, aber jetzt erstmal weiter!
Und wieder reihte ich mich brav hinter einem Zwickauer Kennzeichen ein ...
Morgen gehts weiter ...
Nach einer perfekten 6,5-Stunden Rückreise aus dem Paradies haben wir eben schnell das Auto ausgeräumt, als ich mir bei einer ersten Heimkehrer-Halbe einen Blick ins Forum gönnte.
Als Erstes hatte ich das Gefühl in den vergangenen 12 Tagen nicht wirklich etwas verpasst zu haben, bis meinen Urlaubsgefühlen durch die Neuigkeiten von Schranzers Schicksal ein äußerst herber Dämpfer verpasst wurde!
Da fängt man dann doch das Grübeln an, wenn man kurz vor dem Start in ein nicht ganz alltägliches und "regelkonformes" Moped-Abenteuer steht. Krümels situationsbedingte Blicke, als ich später nochmal den Inhalt meiner bereits vor 2 Wochen gepackten Motorrad-Taschen auf Vollständigkeit überprüfte, jagten mir Gänsehaut über den Rücken. Sicher, man hat selbst den größten Einfluß auf die Höhe des Risikos, daß man bereit ist für seinen Fahrspaß in Kauf zu nehmen. Und - sind wir mal alle ehrlich zu uns selbst - wenn das Gehirn vor lauter Schräglage und Kurvenspeed in Adrenalin schwimmt wie Omas Rum-Früchte, bewegt man (bzw. ich) sich in Fahrzuständen, die mit den alltäglichen Ausflugsfahrten nichts mehr zu tun haben - allen guten Vorsätzen zum Trotz!
Aber jetzt konnte und wollte ich auch nicht mehr raus!
Dennoch - in meinem Packtaschen ist Platz für nen 2-Wochen-Trip - also packte ich doch noch meine schwere Leder-Kombi-Jacke in die Packrolle, auf die ich zu Gunsten meiner bequemeren und vollausgestatteten neuen grün-schwarzen Textil-Jacke verzichten wollte, obwohl ich mir diesen Platz für einen ausgiebigen Wurst- und Käse-Einkauf im Millenium-Center aufheben wollte (dazu später mehr) und checkte darüber hinaus alle in meiner Moped-Kleidung vorhandene Protektoren auf Anwesenheit, Zustand und korrekten Sitz.
Als ich dann noch spät Abends alles an meine startklare und ebenfalls durchgecheckte Lady montierte, überwog dann schließlich doch das Reisefieber! Morgen um 8:00 gehts los und das Feuer in mir wurde langsam entzündet!
Gegen 1:00 fiel ich ins Bett und war in Gedanken bereits am Garda- und Idro-See, dem Monte Bondone, dem Molveno-See und auf dem Race-Track von Rovereto nach Foxi.
Nach einer viel zu kurzen Nacht brachte mich der Wecker zu Bewußtsein. Ich wollte Krümel schlafen lassen. Also zog ich mir im Wohnzimmer meine Multi-Funktions-Wäsche und meine Kombi-Hose an, setzte einen konzentrierten Pott Hallo-Wach-Kaffee auf und ging nochmal intensiv in mich, daß in den kommenden 4 Tage auch nix Unerwartetes passieren wird - ein vollkommen sinnloser Zeitvertreib, den ich mir zukünftig sparen werde! Eine Kawa - egal welche - sorgt immer für Überraschungen!
Mit leichter Verspätung kam Bernd gegen 8:15 bei mir an - ein Grinsen im Gesicht, das ein Foto wert gewesen wäre!
Krümel war inzwischen doch aus den Federn gekrochen und setzte sich zu uns an den Tisch und genoss mit uns eine Tasse tiefschwarzes Koffeinkonzentrat!
Gegen 8:45 wurde ich ungeduldig! Los jetzt!
Also runter in die Garage, Schlüssel rein - IGNITION!!!
Anfänglich lief alles nach Plan!
Ich wollte erstmal etwas Druck machen und ein paar km loswerden, die zwischen uns und dem Staller-Sattel liegen - für mich das "Tor in den Süden", wenn ich mit dem Moped reise.
Zügig fuhren wir über Bayrischzell, Thiersee und Landl nach Kufstein, um günstigen Ösi-Sprit zu bunkern, dann wollte ich die zweite Stufe zünden. Schließlich haben wir Donnerstagmorgen, die Rentner und Wanderer sollten noch beim Frühstück sitzen und die Strecken frei sein - WELCH EIN TRUGSCHLUSS!!!
Bereits kurz hinter Kufstein begann sich so ganz langsam das Bedürfnis durchzusetzen den dritten Gang benutzen zu wollen!
LKWs, Wohnmobile, Blümchenpflücker und die typische österreichische Verkehrsplanung grundsätzlich dort Überholverbote einzurichten, wo man problemlos überholen könnte und es dort zu erlauben, wo man keine 100m Strecke erfassen kann, zerrten irgendwann an meinen Nerven!
Ab St. Johann erwartete ich Besserung. Doch es wurde nur schlimmer!
Auf dem Weg zum Pass Thurn hing ich hinter Zement-Lastern fest und als ich diese endlich überwunden hatte, hatte ich einen äußerst penetrant spurdominanten Zwickauer Rentner-Seat vor mir, der scheinbar unbändigen Spaß dabei empfand, sich mit seinen maximal 60 km/h in meine Sicht- bzw. Start-Linie zu schieben, wenn der Gegenverkehr die Möglichkeit geboten hätte mal eben Durchzuladen und Aufzureißen!
Mir blieb Dank des unerwartet regen Verkehrs über Kilometer nichts anderes übrig, als auf meinem auf dem Drehzahlmesser angesaugten Navi wertvolle Zeit sinnlos verstreichen zu sehen.
Dann ENDLICH ein Lücke!!! Runter in den zweiten Gang - FEUER FREI!!!
Bernd berichtete mir später, daß er hinter mir hin- und hergerissen zwischen lautem Lachen und lautem Fluchen war! Denn die Zwickauer Mumie wurde von der Geräuschentwicklung meines langsam wütenden Leo-Vinces etwas überrumpelt und verriß nicht nur das Lenkrad sondern trat auch noch zu dem stumpf in die Bremse.
Ich hatte inzwischen andere Sorgen! Die erste Bodenwelle vor der Trantüte, die ich erwischte, riß mir den Navi-Saugnapf vom DZM, so daß das Ding auf einmal auf dem Lenkkopf lag und nur vom Netzkabel gehindert wurde sich irgendwo darunter zu verteilen.
Die Freude, diesen Penner endlich regelkonform losgeworden zu sein, hielt also nur geschätzte 50 m!
Dann fuhr ich ca. 2 km später brav die nächste Bushaltestelle an, lutschte den Saugnapf feucht, pappte den Spaßverderber wieder an seinen Platz und reihte mich exakt hinter einem Zwickauer Kennzeichen wieder ein!
Etwa 5 km später bekam ich wieder die Chance diesen (sorry!) Ossi-Penner loszuwerden! Durchladen, Hahn auf, Leo brüllt, Schub, Ossi weg - GUT! PLOPP!!! Ich fasse es nicht! Same Procedure again!
Also, wieder die nächste Niesche im Teer gesucht und diesmal kam das Teufelsding dahin, wo es hingehörte - in den Rucksack!!!
ZI-XX YYY die Dritte, aber diesmal mit Ruhe Garantie!
Kontinuierlich wurde der Verkehr mit jedem km Richtung Süden weniger. Die letzten 25 km vor dem Felberntauern waren eine Wohltat!
Mit dem Auftrieb der Freiheit unter den Armen flogen wir im Formationsflug gnadenlos dem Süden entgegen, durch Tunnel, Arkaden und langgezogene, 2-spurige, frisch geteerte Kurven!
Ein Genuß auch für die Ohren! Bernd hab ich ja für seine Mühen mit meiner 7-er auch den gleichen Leo wie meinen verpasst und unsere beiden 750-er lieferten an jeder Felswand und in jedem Tunnel ein satanisches Duett, daß uns beiden ein breites Grinsen in den Helm zauberte und alle Spaßbremsen vergessen machte.
Das erste Tages-Highlight war aus genau diesem Grunde der Felberntauerntunnel!
An dessen Ende kam die Mautstation, an der wir nach halbstündigem Freiflug eine Zwangspause einlegen und einen Obulus von 8 €uronen abdrücken mussten. Diese waren jedoch nicht der Grund, weshalb für mich diese Röhre in Zukunft einen faden Beigeschmack haben wird!
Ich hatte gerade wieder meinen Geldbeutel in meine Innentasche gestopft und war von dem Wartestreifen angefahren - Bernd war ja hinter mir und mußte ebenfalls noch blechen - als mich ein lauter Schlag aus meinen Kurventräumen riß, gefolgt von einem aus der rechten Verkleidung geschleudertem Irgendwas und einem Beben, das meine 7-er erfasste, begleitet von einem einem Geräusch, daß mich an das Gefühl erinnerte, mit einem stumpfen Gewindeschneider eine Plombe aus meinem Backenzahn zu entfernen!
Alle Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub versiegten in dem Moment wie ein Eimer Wasser in einem Gulli!
Bei der nächsten Möglichkeit rechts ranzufahren zog ich raus und zu meinem Entsetzen dauerte das Geräusch weiter an, auch als ich stand!
In Panik drehte ich den Zündschlüssel um und das Geräusch war noch immer da! What the Fuck.... RUHE!
Bitte was?
Ok, bleib ruhig, denk nach Mac Fly, denk nach!
Seitenständer raus, Visier hoch und mal schauen.
Die Verkleidung und das Schutzblech waren ganz. Es klemmte auch nichts im Vorderrad oder unter bzw. im Schutzblech. Keine Betriebsflüssigkeiten sind ausgetreten und auch der Motor klang nach einem Startversuch so fröhlich, wie eh und jeh!
BIS DANN NACH 20 SEKUNDEN DER KÜHLLÜFTER EINSCHALTETE!
Da war es wieder das Beben, daß den ganzen Bock erschütterte und durchschüttelte, daß man Angst haben mußte die Kiste fiele jeden Moment auseinander!
Motor aus, Warten, Schauen!
Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich das, was ich dann als Ursache erkannte, für möglich gehalten oder habe auch jemals davon gehört: Mir war ein Flügel meines Kühlerlüfters an- und ein weiterer ABGESCHMOLZEN!
Das war also das aus der Verkleidung fliegende Trümmerstück, das sich Gott sei Dank nicht im Kühler selbst verkeilt hatte oder mir den selben hätte zerraspeln können!
Auch Bernd mußte sich ein überraschtes Lächeln verkneifen!
Der scharfe Ritt über den Pass Thurn und den Felberntauern haben mir den Lüfter gekillt!
Scheinbar hat die Krümmerabwärme gereicht, mir den Kunststoff zweier Flügel des Ventilators so aufzuheitzen, daß sich dieser erweichte und mir einer beim Einschalten des Gebläses, unmittelbar nach der Kassenzwangspause fädenziehend schlicht und einfach abriß!
Natürlich betraf dies 2 benachbarte der insgesamt 4 Blätter, so daß ein Ausbrechen eines gegenüberliegenden Flügels, für einen ruhigeren Rundlauf bei verminderter aber immerhin vorhandener Belüftung, nicht mehr möglich war!
Na ganz toll und jetzt??? Ohne Lüftung über Pässe und durch die PKW-verseuchten Täler rund um den Garda-See??? Hervorragende Aussichten für die nächsten Tage!
Stillstand? Umkehr?
Ganz sicher nicht!
Die nächsten Tage werde ich wohl einfach darauf achten müssen, mich schnell genug zu bewegen, daß der Fahrtwind für die nötige Kühlung sorgt.
Während der bisherigen Fahrt kam bis jetzt die Temperatur nicht mal an den ersten Strich meiner Temparatur-Anzeige. Allerdings hatte ich auch noch nie Grund darauf zu achten - ab jetzt schon!
Uns wird schon was einfallen, aber jetzt erstmal weiter!
Und wieder reihte ich mich brav hinter einem Zwickauer Kennzeichen ein ...
Morgen gehts weiter ...
Das Problem is ja nich bei hohen Drehzahlen bei zügiger Fahrt, sondern bei Stadtverkehr oder sonstwas unter 50km/hkranked hat geschrieben:wow respekt...
den kühler gekillt fette sache
hmm wird mir bei meiner aber wohl nie passieren mit 34 ps kann ich sie nicht genug drehen..^^
ich freu mich schon auf den nächsten teil
Dennis hat geschrieben:Das Problem is ja nich bei hohen Drehzahlen bei zügiger Fahrt, sondern bei Stadtverkehr oder sonstwas unter 50km/hkranked hat geschrieben:wow respekt...
den kühler gekillt fette sache
hmm wird mir bei meiner aber wohl nie passieren mit 34 ps kann ich sie nicht genug drehen..^^
ich freu mich schon auf den nächsten teil
hmm aber vorher hat er ja gesagt ist er mit etwa 60 gefahren ^^ und vorher etwa eine halbe stunde "freiflug" aka heitzen?
daher wohl auch meine annahme der hohen drehzahlen...
- x-men72
- Fahr` nix so snell. Has` Du verstande ?
- Beiträge: 2303
- Registriert: 18 Feb 2004 17:44
- ZXR-Modellreihe: H (89/90)
Du Babbsack nimmst jetzt erst einmal die bilder von eurem urlaub in kroatien raus "neid da wär ich jetzt auch gerne" und dann schreibst du fein deinen bericht weiter der in mir schon wieder das gefühl beflügelt in 2010 wieder eine reise anzutreten die ich nicht vergessen werde.
[size=150][b][color=green]Das Original!!!!![/color][/b][/size]
[size=150][b][color=green][url=http://ninja-galerie.de/?to=&output=Galerie&id=1981]Galerie (klick mich)[/url][/color][/b][/size]
[size=150][b][color=green][url=http://ninja-galerie.de/?to=&output=Galerie&id=1981]Galerie (klick mich)[/url][/color][/b][/size]
- Armin
- Schubkarreneinpeitscher
- Beiträge: 3537
- Registriert: 17 Nov 2005 11:31
- ZXR-Modellreihe: H (89/90)
Geiler Bericht ... läuft praktisch vor den Augen ab
lg u. cu Armin ... der mit der H1 & K tanzt
:kniefall: innen grün, außen ... [size=150][color=red]ZXR[/color][color=black] 750[/color][color=red] H1[/color][/size]
[color=red][b]Angst essen Seele auf!
[/b][/color] Zitat Schräglagentrainer vom 29.04.06
:kniefall: innen grün, außen ... [size=150][color=red]ZXR[/color][color=black] 750[/color][color=red] H1[/color][/size]
[color=red][b]Angst essen Seele auf!
[/b][/color] Zitat Schräglagentrainer vom 29.04.06
Flight ZX-7R/ZXR750-K descending ...
Nachdem ich mich mit meinem Schicksal abgefunden hatte, daß ich ohne Lüfter die nächsten 4 harten Tage zu überstehen habe (Bernd hatte den Lüfter abgesteckt, daß ich mir beim zu erwartenden nächsten Abriss nicht auch noch den Kühler auffetze), begann ich schon bei der Abfahrt vom Felberntauern gedanklich die geplanten Strecken durchzugehen und Korrekturen vorzunehmen, um jeden Stauknoten weiträumig zu umfahren. Ich musste mich einfach damit abfinden, daß ich jetzt dazu gezwungen war NICHT stehen zu bleiben und die Täler (=Verkehr) zu meiden.
Bei Matrei nahmen wir die die Tanke und bunkerten alles was an günstigem Ösi-Sprit ins Fass passte. Beim Blick aufs Zeiteisen war mir klar: Es wird verdammt knapp, um ungehindert den Staller-Sattel runter zu rodeln. Denn um 12:15 sperrt die Ampel die Einbahnstrecke für die Abfahrt! (XX:00-XX:15 freie Fahrt ins Kurven-Paradies)
Also ein weiterer Grund den Gaszug vorerst schön stramm zu halten.
Nach dem wir das Defreggen-Tal erreicht hatten, liefen wir bereits in den ersten Serpentinen auf bremsenden PKW-Verkehr auf. Sofort stieg die Temperatur - nicht bedenklich, aber ich wusste jetzt, sobald die Geschwindigkeit in kräftigen Steigungen unter 60 km/h fällt, wirds der Süßen warm - zugegebener Weise mit etwas Paranoidität achtete ich auf jedes Zucken des Zeigers.
Als wir die Hochebene erreicht hatten, waren wir dieses Problem schnell los! Doch nur ein paar wenige km später STRASSENSPERRE, wegen Baustelle! Umleitung durch die Käffer links der Durchgangsstrasse. Als sich dann noch diverse 30-er-Zonen und der Regionalbus kombinierten, erreichte ich sofort das Temperatur-Niveau, bei dem jetzt eigentlich der Lüfer einschalten würde - GANZ SCHLECHTE VORZEICHEN FÜR DEN PLAN, AUF DEM RÜCKWEG, DEN GAVIA-PASS UND DAS STILFSER-JOCH ANZUVISIEREN!!!
Aber auch diese kleinen Behinderungen führten zu keinen größeren Problemen.
Dann gings endlich in die letzten größeren Steigungen vor dem Tor nach Italien.
Irgendwann tauchte irgendein Touren-Panzer vor mir auf - ich glaube es war eine fette 1300-er Yamaha mit Sozia - der mit müden 50 durch die Kurven schlingerte.
Da hier oben die Kurven enger, der Aspahlt schlechter und die Straßen schmaler wurden, war es nicht ganz so einfach an dem Doppel-Whopper vorbeizustechen. Aber der Blick auf Uhr und Temperatur-Anzeige rieten mir inständig dazu das Tempo zu erhöhen!
Dein Wunsch ist mir Befehl!!! Nicht die freundlich-englische Art, aber ich ließ in einer Serpentine einmal den Leo brüllen und war weiter, um sofort hinter einem 6-er BMW festzuhängen, der anfänglich so garnicht einsehen wollte, daß es besser für ihn wäre, jetzt zur Seite zu rücken. Schließlich rückte er doch - wahrscheinlich störte ihn mein Fernscheinwerfer im Handschuhfach ...
Ein paar Kurven später erreichten wir den Staller See, kurz vor dem Sprungpunkt nach Italia. Bei diesem Anblick musste ich dann doch vom Gas gehen, da dieser immer wieder erschlagend schön ist.
Vollmotiviert schlugen wir am Pass-Haus ein. Doch die Ampel war bereits auf Rot gesprungen! 12:17 - um 2 Minuten!
Eigentlich hatte ich Bernd ne geile Pizza versprochen - dort wo Klaus und ich vor 2 Jahren wetterbedingt zur Pause gezwungen waren! Aber jetzt rückten wir gezwungener Weise in die Staller Hütte ein - und ich kann nicht behaupten, daß die südtiroler Spezialitäten, die uns dort erwarteten, ihr Geld nicht wert gewesen wären!
Nach einmal "Tiroler Tries" (3 typische tiroler Knödelvarianten mit Spinat, Käse und Speck) sowie "Tiroler Hirtennudeln" (keine Ahnung was da alles drin war, auf jeden Fall wars verdammt schmackhaft und auch für mich genug!) gings in den finalen Anflug nach Italien.
Unspektakulär - wir hatten alle Hindernisse schon vor dem Abtauchen vom Sattel ins Tal hinter uns platziert - gings über Antholz, Brunico und St. Lorenz zügig in Richtung Grödner- und Sella-Joch - auch vorbei an der vorhin angesprochenen Pizzeria. Lediglich mein Navi pflanzten wir als Orientierungshilfe wieder audf den Drehzahlmesser.
Diese Strecke liebe ich einfach, weil man sich bei den umfahrenen Felsmassiven sowas von winzig vorkommt. Ich wundere mich, daß ich da noch kein Foto von gemacht habe! Was auffiel: Der Straßenbelag war "da oben" in deutlich schlechterem Zustand, als ich es in Erinnerung hatte.
Temperaturprobleme waren bei unserem Reisetempo und 6° trotz engsten Serpentinen kein Problem. Allerdings begann Bernds Kampf mit den Flachis, seinem langen ersten Gang und der Höhe! Seine K hatte da oben übel zu schuften, um an meiner 7-er dran bleiben zu können. Nur daß enge Pässe und Höhen über 2000m nun wirklich nicht im Lastenheft für dieses Bike stehen.
Kippenpause auf dem Sella-Joch mit herrlichem Ausblick IN GRAUE WOLKEN RICHTUNG SÜDEN! Vorwegnehmend: Da kam kein Tropfen, aber es sah von da oben ziemlich übel aus!
Auch der Weg nach unten verlief vollkommen problemlos - bis auf einen schweren Motorradunfall, der sich unmittelbar vor uns ereignet haben mußte, da noch keine Einsatzfahrzeuge vor Ort waren und alle möglichen Personen mit den Armen wedelten, als wir mit maximalem Kurvenspaß durch die Serpentinen flogen und sofort den Anker warfen.
Beim ersten Anblick befürchtete ich das Schlimmste! Gott sei Dank ging es dem Mopedfahrer gut - er stand mit dem Fahrer des PKWs am Straßenrand! Aber seine Honda steckte nach einer Linksserpentine tankvoran unter einem Geländewagen im Gegenverkehr! Das sah verdammt übel aus! Der Aufprall war so hart, daß es diesem Panzer den Kühler aufgerissen hatte und sich alle möglichen Flüssigkeiten über die Straße ergossen. Keine Ahnung, wie sich das ereignet hatte...
Nachdem wir unsere Hilfe angeboten hatten, setzten wir unseren Weg nach Canazei fort, wo wir erfahrungsgemäß sinnvoll als erstes tankten. Dabei stellten wir mit Erstaunen fest: In Italien ist der Sprit inzwischen teurer, als bei uns! (Um die 1,30...)
Das in meiner Erinnerung als äußerst langwierig und langweilig verankerte Streckenstück nach Molina, am Fuße des Manghen-Passes, überraschte uns durch zahlreiche Baustellen, aber auch durch erfreulich gut ausgebaute und funkelnagelneue Umgehungsstraßen, so daß wir erfreulich flott voran kamen.
Wer den Manghen-Pass kennt weiß, daß dieses Stück Asphalt einfach nur geilen Kurven-Spaß bietet! Kurze Pause oben, als uns eine freundliche italienische, deutschsprachige Moped-Gruppe zu ordentlicher Fahrweise aufrief!
Sofort fragte ich, wieso er sich denn da Sorgen machen würde und sagte ihm, daß wir erstmal sicher ankommen wollen, bevor wir den Schalter auf "Spaß" legen!
Er meinte nur, daß man bei den "Grünen" immer vorsichtig sein müsste! Aaaaaahhhh ja! Vielen Dank! Unser Ruf ist uns also vorausgeeilt!
Wo wollen wir den hin? - Rovereto! - Na dann gute Fahrt! - Wie is denn so das Wetter im Augenblick? - 25° und kein Regen. - Ja geeeeiiiillll!!! - Viel Spaß auch Euch! Und Tschüss!!!
Fröhlich problemfrei ging es weiter ins Tal und - auch unter Benutzung eines kurzen Stückes Autobahn (:kratz:) - Richtung Levico Therme, wo die letzte Etappe durch das Kurven-Paradies Folgaria's beginnen sollte.
Dank Navi fanden wir auch sofort den Einstieg ins Geschnörkel. Wurde auch langsam Zeit! Es war inzwischen nach 17:00 und um 19:30 gibts bei Paolo Futter! Und wenn es eine Sache gibt, die Paolo hasst, dann zu spät zum Essen kommen!
Voller Vorfreude auf das Abendessen, warfen wir uns in die letzten Kurven!
Wie auch die Jahre zuvor verpasste ich die Abkürzung von Serrada nach Rovereto, so dass wir pünktlich zur Rush-Hour nördlich von Rovereto im Berufsverkehr landeten.
Und da ware es - mein Temperatur-Problem!
Der kriechende Verkehrsfluss zwang mich mehrfach nach dem Stillstand den Motor auszuknippsen, da das Hitzeisen deutlich über dem Niveau lag, an dem mir der Lüfter die Abwärme meines Triebwerks um die Waden geblasen hätte. Ich kann Euch sagen: Ein Scheissgefühl!
Sich innerorts an den Kolonnen vorbei zu drücken, wollte ich vorerst meiden, da die ital. Tarife für solche "Kleinigkeiten" ebenfalls ziemlich stimmungskillend sein sollen.
Aber dann! Die letzte Ampel vor dem Kriegs-Museum liegt hinter uns, noch etwas Geduld... Ortsschild ... Ignition!!!
Die letzten 15km des orgiastischsten Stückes Teers auf Erden war erreicht - der Passo Fugazze - die Startrampe nach Foxi, zu Paolo, zu unserem 3-Gänge-Abend-Menü!
Bernd hat es mir verziehen, daß ich auf dieser Strecke mein gutes Benehmen vergessen und nur noch meine Schräglage und meinen Gashahn im Sinn hatte! Keine Nässe, kaum Verkehr, eine optimal asphaltierte Kurve nach der anderen und eine willige Stute zwischen den Beinen! FEUER FREI!!! (Egal was ich Euch von dieser Strecke erzählen würde, es käme nicht andeutungsweise an deren Erlebniswert heran!)
18:20 flogen wir auf Paolos Hof, durchgeschwitzt, leicht außer Atem und wunschlos glücklich!
Nachdem wir feststellten, daß wir noch eine Stunde zum Abendessen hatten, setzten wir uns auf Paolos Terasse und bestellten erstmal zwei Bier und gaben unserem adrenalin-gepimpten Körpern die erforderliche Zeit wieder auf "Normalzustand" runterzufahren.
Nach einem weiteren Bier schnallten wir das Gepäck von den Böcken und bezogen unser kleines aber feines Zimmer!
Ich kann Euch nicht sagen wie glücklich ich war, das an meiner Haut angewachsene Ganzkörperkondom (Funktionsunterwäsche, eine Größe zu klein) los zu sein!
Umgezogen, in bequemen Klamotten, fanden wir uns im Speiseraum ein und gaben uns Paolos erstem unbeschreiblich geilen 3-Gänge-Menü hin.
Danach, auf der Terasse, erlebten wir diesen Tag ein weiteres Mal und stellten bald fest, daß dieser Anflug ziemlich an den Reserven gekratzt hatte, so daß wir beide gegen 22:00 in unserem Zimmer verschwanden. Glücklich aber fix und foxi schlief ich ein - in Gedanken auf der ersten ernsthaften Runde, ohne Gepäck und mit neuem Bike im Kurvenparadies!
Nachdem ich mich mit meinem Schicksal abgefunden hatte, daß ich ohne Lüfter die nächsten 4 harten Tage zu überstehen habe (Bernd hatte den Lüfter abgesteckt, daß ich mir beim zu erwartenden nächsten Abriss nicht auch noch den Kühler auffetze), begann ich schon bei der Abfahrt vom Felberntauern gedanklich die geplanten Strecken durchzugehen und Korrekturen vorzunehmen, um jeden Stauknoten weiträumig zu umfahren. Ich musste mich einfach damit abfinden, daß ich jetzt dazu gezwungen war NICHT stehen zu bleiben und die Täler (=Verkehr) zu meiden.
Bei Matrei nahmen wir die die Tanke und bunkerten alles was an günstigem Ösi-Sprit ins Fass passte. Beim Blick aufs Zeiteisen war mir klar: Es wird verdammt knapp, um ungehindert den Staller-Sattel runter zu rodeln. Denn um 12:15 sperrt die Ampel die Einbahnstrecke für die Abfahrt! (XX:00-XX:15 freie Fahrt ins Kurven-Paradies)
Also ein weiterer Grund den Gaszug vorerst schön stramm zu halten.
Nach dem wir das Defreggen-Tal erreicht hatten, liefen wir bereits in den ersten Serpentinen auf bremsenden PKW-Verkehr auf. Sofort stieg die Temperatur - nicht bedenklich, aber ich wusste jetzt, sobald die Geschwindigkeit in kräftigen Steigungen unter 60 km/h fällt, wirds der Süßen warm - zugegebener Weise mit etwas Paranoidität achtete ich auf jedes Zucken des Zeigers.
Als wir die Hochebene erreicht hatten, waren wir dieses Problem schnell los! Doch nur ein paar wenige km später STRASSENSPERRE, wegen Baustelle! Umleitung durch die Käffer links der Durchgangsstrasse. Als sich dann noch diverse 30-er-Zonen und der Regionalbus kombinierten, erreichte ich sofort das Temperatur-Niveau, bei dem jetzt eigentlich der Lüfer einschalten würde - GANZ SCHLECHTE VORZEICHEN FÜR DEN PLAN, AUF DEM RÜCKWEG, DEN GAVIA-PASS UND DAS STILFSER-JOCH ANZUVISIEREN!!!
Aber auch diese kleinen Behinderungen führten zu keinen größeren Problemen.
Dann gings endlich in die letzten größeren Steigungen vor dem Tor nach Italien.
Irgendwann tauchte irgendein Touren-Panzer vor mir auf - ich glaube es war eine fette 1300-er Yamaha mit Sozia - der mit müden 50 durch die Kurven schlingerte.
Da hier oben die Kurven enger, der Aspahlt schlechter und die Straßen schmaler wurden, war es nicht ganz so einfach an dem Doppel-Whopper vorbeizustechen. Aber der Blick auf Uhr und Temperatur-Anzeige rieten mir inständig dazu das Tempo zu erhöhen!
Dein Wunsch ist mir Befehl!!! Nicht die freundlich-englische Art, aber ich ließ in einer Serpentine einmal den Leo brüllen und war weiter, um sofort hinter einem 6-er BMW festzuhängen, der anfänglich so garnicht einsehen wollte, daß es besser für ihn wäre, jetzt zur Seite zu rücken. Schließlich rückte er doch - wahrscheinlich störte ihn mein Fernscheinwerfer im Handschuhfach ...
Ein paar Kurven später erreichten wir den Staller See, kurz vor dem Sprungpunkt nach Italia. Bei diesem Anblick musste ich dann doch vom Gas gehen, da dieser immer wieder erschlagend schön ist.
Vollmotiviert schlugen wir am Pass-Haus ein. Doch die Ampel war bereits auf Rot gesprungen! 12:17 - um 2 Minuten!
Eigentlich hatte ich Bernd ne geile Pizza versprochen - dort wo Klaus und ich vor 2 Jahren wetterbedingt zur Pause gezwungen waren! Aber jetzt rückten wir gezwungener Weise in die Staller Hütte ein - und ich kann nicht behaupten, daß die südtiroler Spezialitäten, die uns dort erwarteten, ihr Geld nicht wert gewesen wären!
Nach einmal "Tiroler Tries" (3 typische tiroler Knödelvarianten mit Spinat, Käse und Speck) sowie "Tiroler Hirtennudeln" (keine Ahnung was da alles drin war, auf jeden Fall wars verdammt schmackhaft und auch für mich genug!) gings in den finalen Anflug nach Italien.
Unspektakulär - wir hatten alle Hindernisse schon vor dem Abtauchen vom Sattel ins Tal hinter uns platziert - gings über Antholz, Brunico und St. Lorenz zügig in Richtung Grödner- und Sella-Joch - auch vorbei an der vorhin angesprochenen Pizzeria. Lediglich mein Navi pflanzten wir als Orientierungshilfe wieder audf den Drehzahlmesser.
Diese Strecke liebe ich einfach, weil man sich bei den umfahrenen Felsmassiven sowas von winzig vorkommt. Ich wundere mich, daß ich da noch kein Foto von gemacht habe! Was auffiel: Der Straßenbelag war "da oben" in deutlich schlechterem Zustand, als ich es in Erinnerung hatte.
Temperaturprobleme waren bei unserem Reisetempo und 6° trotz engsten Serpentinen kein Problem. Allerdings begann Bernds Kampf mit den Flachis, seinem langen ersten Gang und der Höhe! Seine K hatte da oben übel zu schuften, um an meiner 7-er dran bleiben zu können. Nur daß enge Pässe und Höhen über 2000m nun wirklich nicht im Lastenheft für dieses Bike stehen.
Kippenpause auf dem Sella-Joch mit herrlichem Ausblick IN GRAUE WOLKEN RICHTUNG SÜDEN! Vorwegnehmend: Da kam kein Tropfen, aber es sah von da oben ziemlich übel aus!
Auch der Weg nach unten verlief vollkommen problemlos - bis auf einen schweren Motorradunfall, der sich unmittelbar vor uns ereignet haben mußte, da noch keine Einsatzfahrzeuge vor Ort waren und alle möglichen Personen mit den Armen wedelten, als wir mit maximalem Kurvenspaß durch die Serpentinen flogen und sofort den Anker warfen.
Beim ersten Anblick befürchtete ich das Schlimmste! Gott sei Dank ging es dem Mopedfahrer gut - er stand mit dem Fahrer des PKWs am Straßenrand! Aber seine Honda steckte nach einer Linksserpentine tankvoran unter einem Geländewagen im Gegenverkehr! Das sah verdammt übel aus! Der Aufprall war so hart, daß es diesem Panzer den Kühler aufgerissen hatte und sich alle möglichen Flüssigkeiten über die Straße ergossen. Keine Ahnung, wie sich das ereignet hatte...
Nachdem wir unsere Hilfe angeboten hatten, setzten wir unseren Weg nach Canazei fort, wo wir erfahrungsgemäß sinnvoll als erstes tankten. Dabei stellten wir mit Erstaunen fest: In Italien ist der Sprit inzwischen teurer, als bei uns! (Um die 1,30...)
Das in meiner Erinnerung als äußerst langwierig und langweilig verankerte Streckenstück nach Molina, am Fuße des Manghen-Passes, überraschte uns durch zahlreiche Baustellen, aber auch durch erfreulich gut ausgebaute und funkelnagelneue Umgehungsstraßen, so daß wir erfreulich flott voran kamen.
Wer den Manghen-Pass kennt weiß, daß dieses Stück Asphalt einfach nur geilen Kurven-Spaß bietet! Kurze Pause oben, als uns eine freundliche italienische, deutschsprachige Moped-Gruppe zu ordentlicher Fahrweise aufrief!
Sofort fragte ich, wieso er sich denn da Sorgen machen würde und sagte ihm, daß wir erstmal sicher ankommen wollen, bevor wir den Schalter auf "Spaß" legen!
Er meinte nur, daß man bei den "Grünen" immer vorsichtig sein müsste! Aaaaaahhhh ja! Vielen Dank! Unser Ruf ist uns also vorausgeeilt!
Wo wollen wir den hin? - Rovereto! - Na dann gute Fahrt! - Wie is denn so das Wetter im Augenblick? - 25° und kein Regen. - Ja geeeeiiiillll!!! - Viel Spaß auch Euch! Und Tschüss!!!
Fröhlich problemfrei ging es weiter ins Tal und - auch unter Benutzung eines kurzen Stückes Autobahn (:kratz:) - Richtung Levico Therme, wo die letzte Etappe durch das Kurven-Paradies Folgaria's beginnen sollte.
Dank Navi fanden wir auch sofort den Einstieg ins Geschnörkel. Wurde auch langsam Zeit! Es war inzwischen nach 17:00 und um 19:30 gibts bei Paolo Futter! Und wenn es eine Sache gibt, die Paolo hasst, dann zu spät zum Essen kommen!
Voller Vorfreude auf das Abendessen, warfen wir uns in die letzten Kurven!
Wie auch die Jahre zuvor verpasste ich die Abkürzung von Serrada nach Rovereto, so dass wir pünktlich zur Rush-Hour nördlich von Rovereto im Berufsverkehr landeten.
Und da ware es - mein Temperatur-Problem!
Der kriechende Verkehrsfluss zwang mich mehrfach nach dem Stillstand den Motor auszuknippsen, da das Hitzeisen deutlich über dem Niveau lag, an dem mir der Lüfter die Abwärme meines Triebwerks um die Waden geblasen hätte. Ich kann Euch sagen: Ein Scheissgefühl!
Sich innerorts an den Kolonnen vorbei zu drücken, wollte ich vorerst meiden, da die ital. Tarife für solche "Kleinigkeiten" ebenfalls ziemlich stimmungskillend sein sollen.
Aber dann! Die letzte Ampel vor dem Kriegs-Museum liegt hinter uns, noch etwas Geduld... Ortsschild ... Ignition!!!
Die letzten 15km des orgiastischsten Stückes Teers auf Erden war erreicht - der Passo Fugazze - die Startrampe nach Foxi, zu Paolo, zu unserem 3-Gänge-Abend-Menü!
Bernd hat es mir verziehen, daß ich auf dieser Strecke mein gutes Benehmen vergessen und nur noch meine Schräglage und meinen Gashahn im Sinn hatte! Keine Nässe, kaum Verkehr, eine optimal asphaltierte Kurve nach der anderen und eine willige Stute zwischen den Beinen! FEUER FREI!!! (Egal was ich Euch von dieser Strecke erzählen würde, es käme nicht andeutungsweise an deren Erlebniswert heran!)
18:20 flogen wir auf Paolos Hof, durchgeschwitzt, leicht außer Atem und wunschlos glücklich!
Nachdem wir feststellten, daß wir noch eine Stunde zum Abendessen hatten, setzten wir uns auf Paolos Terasse und bestellten erstmal zwei Bier und gaben unserem adrenalin-gepimpten Körpern die erforderliche Zeit wieder auf "Normalzustand" runterzufahren.
Nach einem weiteren Bier schnallten wir das Gepäck von den Böcken und bezogen unser kleines aber feines Zimmer!
Ich kann Euch nicht sagen wie glücklich ich war, das an meiner Haut angewachsene Ganzkörperkondom (Funktionsunterwäsche, eine Größe zu klein) los zu sein!
Umgezogen, in bequemen Klamotten, fanden wir uns im Speiseraum ein und gaben uns Paolos erstem unbeschreiblich geilen 3-Gänge-Menü hin.
Danach, auf der Terasse, erlebten wir diesen Tag ein weiteres Mal und stellten bald fest, daß dieser Anflug ziemlich an den Reserven gekratzt hatte, so daß wir beide gegen 22:00 in unserem Zimmer verschwanden. Glücklich aber fix und foxi schlief ich ein - in Gedanken auf der ersten ernsthaften Runde, ohne Gepäck und mit neuem Bike im Kurvenparadies!
- Klaus69
- Flachi-Brandstifter
- Beiträge: 11770
- Registriert: 20 Sep 2002 11:51
- ZXR-Modellreihe: L (93-95)
Klingt ja mal wieder nach `ner "standesgemäßen" Anreise. Nur den Unfall hätte es nicht gebraucht. Aber der ist zum Glück ja scheinbar einigermaßen glimpflich abgegangen....
Du glaubst gar nicht wie hibbelig ich bin. Heute wird verladen
Du glaubst gar nicht wie hibbelig ich bin. Heute wird verladen
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759
Benjamin Franklin, 1759
Die erste Runde ....
Nach einer traumlosen Nacht erwachte ich kurz vor dem Weckruf des Hamdies von den ersten Abflügen unserer Mitgäste.
Als ich mich in eine aufrechte Körperhaltung erhob, stellte ich fest, daß der vergangene Tag kein Zuckerschlecken war und wir den heutigen vielleicht etwas behutsamer in Angriff nehmen sollten. Meine Schultern und der Nacken spannten, meine Handballen schmerzten und meine rechte Hand war - wie immer - von "Gasblasen" geziert.
Bernd ging es fast noch schlimmer - er redete immerwieder von seiner 900-er Suzi mit SBL - so daß ich erstmal vorschlug nach dem Frühstück grob Richtung Torbole, am Ufer des Gardasees, auf nen Cappu zu touren - mit Einkaufsstop im Millenium-Center (XL-Supermarkt) - denn bei diesem Wetter in die Berge zu fahren ... . Dort hatte es mich, dank Krümel, erst im April in die Lebensmittelabteilung verschlagen, und wer diese Auswahl an typisch italienischer Wurst und Käse gesehen hat, muß da einfach jede Gelegenheit nutzen ein paar €uronen loszuwerden. Auch wenn Bernd nicht wußte wieso ich da unbedingt rein wollte, hatte er nichts dagegen.
Also machten wir uns bei bedauerlich wolkenverhangenem Himmel nach dem Frühstück auf den Weg. Im Nachbarkaff wurde getankt und dann gings abwärts ins Tal.
In Rovereto begann es dann schließlich zu tröpfeln und meine Temperaturanzeige machte mich darauf aufmerksam, daß Stadtverkehr für meine Süße im Augenblick ziemlich unpassend ist.
Nachdem ich an diversen Ampeln dazu gezwungen war mein Triebwerk zu deaktivieren, erreichten wir bald mein italienisches Feinkost-Eldorado!
Bernd im Schlepptau betraten wir Weight-Watcher's Gomorra, gaben am Eingang brav unsere Helme und unseren (leeren) Rucksack ab und betraten meine Wunschspeisekammer.
Salami in 25 Sorten, am Stück, in Scheiben, vakuumiert oder frisch ... 20 verschiedene Parmesan-Sorten in allen nur erdenklichen Reifestufen, 30 Sorten Schinken, luftgetrocknet, geräuchert, gekocht ebenfalls in allen Zuständen und Packmaßen, die man sich wünschen kann. Da fing auch Bernd, trotz des anfänglich fehlenden Verständnisses, unwillkürlich breit an zu grinsen!
15 Minuten später und jeweils 30 € leichter kehrten wir mit zwei vollen und ca. 3 kg schweren Tüten zu unseren Mopeds zurück, verstauten diese im Rucksack und machten uns wieder auf den Weg Richtung Gardasee.
Überraschender Weise brach beim Verlassen des Gewerbegebietes von Rovereto die Sonne durch, so dass ich sofort unseren Plan umwarf und den Cappuccino auf den Monte Baldo umbuchte.
In Mori bogen wir aus dem Tal ab in die ersten ernsthaften Serpentinen dieser Tour: FEUER FREI!
Boah, es ist immer wieder ein unbeschreiblicher Genuß in diese perfekt geformten Kurven mit rennstreckentauglichem Asphalt reinzuhämmern und alles zu vergessen, was man zu Hause als spaßig oder gar anspruchsvoll empfunden hat. Diese Begriffe werden hier einfach neu definiert!
Bernd hatte mir bereits am Vorabend irgendwas von "Perfekter Leo-Vince-Harmonie" erklärt, was ich nicht so recht begriffen hatte, da ich von meinem eigenen Ton so ergriffen war, daß ich von allem, was hinter mir lag, nie etwas mitbekommen hatte. Außerdem hatte Bernd auf den Strecken, wo engere Serpentinen auf dem Plan standen, mit den K-typischen Eigenheiten des laaaaaangen ersten Ganges und den Flachis zu kämpfen. Dort wo ich im ersten Gang sofort die Pforten in die Abgründe meiner 750 cm³ aufreißen konnte, war Bernd dermaßen im Drehzahlkeller, daß er nur mit schleifender Kupplung halbwegs zügig aus den Ecken kam und um Leistung bei niedrigen Drehzahlen bettelte, um bei kurzen Serpentinen-Intervallen an mir dran bleiben zu können. Doch hier gab es längere Geraden!
Also winkte ich ihn vor. Und was ich (bzw. wir) dann erlebten war einfach nur ... PERVERS!
Wir erwischten 2 oder 3 Serpentinen so, daß wir quasi im Parallelflug durch die Kurven brummten. Wenn ich dann den Hahn aufriß - ich blieb auf der Gegenspur - zog ich erstmal 3-4 Längen vor und hatte manchmal Sorge, daß das Vorderrad am Boden bleibt. Doch dann zündeten irgendwann Bernds Flachis, fraßen meinen Vorsprung und er war sehr schnell wieder neben mir. Die Leistungsdifferenz in höheren Drehzahlbereichen unterscheiden sich nur marginal, doch Bernd hat scheinbar im höchsten Bereich des Drehzahlbandes noch einen kleinen Vorteil, so daß er kurz vor dem Anbremsen meistens knapp vor mir lag. Aber bis wir dort waren sangen unsere Leos das Lied vom Highway to hell! Jetzt wußte ich was er gestern gemeint hatte!
Als wir irgendwann in dieser Manier an einer Felswand vorbei kreischten und unsere Schallschleppe zu uns zurückgeworfen wurde, brüllte ich vor schierer Leistungsfreude und Euphorie in meinen Helm! U N B E S C H R E I B L I C H !!! Nicht in Worte zu kleiden!
Bald wurde die Straße mit wachsender Höhe schmaler und schlechter, so daß wir uns etwas beruhigen und zusammennehmen mussten.
Der oberste Teil der Straße zum Monte-Baldo-Haus war funkelnagelneu geteert. Zum Gasen ist die Strecke jedoch zu schmal und außerdem mussten wir hier oben die ersten Vorboten des Herbstes akzeptieren: Stellenweise lagen bereits Laub, Kastanien und andere Baumfrüchte als nicht vertrauenserweckender Belag auf dem frischen Asphalt.
Nach dem Cappu auf der atemberaubenden Aussichtsterasse des Mt. Baldo-Hauses, beschlossen wir die Alternativ-Strecke nach Avio für die Abfahrt zu nehmen, um dann auf der anderen Talseite den hammersteilen Passo Fittanze auf den Monte Lessini in Angriff zu nehmen.
Leider mußte ich auf dem Weg nach unten feststellen, daß der Straßenbelag hier bei weitem nicht mehr der gewohnten Qualität entsprach und nach Vorsicht verlangte. Diverse tierische Hinterlassenschaften schmälerten ebenfalls den Spaß während der Abfahrt nach Avio.
In Avio übersah ich zu dem irgendwo die Verbindungsstraße nach Ala, auf die andere Talseite, so dass wir ein gutes Stück zurück Richtung Mori fahren mußten, durch herrliche Obstplantagen und durch prall vollhängende Weingärten.
Irgendwann schlossen wir auf einen Fiat Panda mit Mumie am Steuer auf und kurz darauf noch auf einen Sattelzug, und hingen eine Weile dahinter fest. Die Obsternte lief hier auf vollen Touren und das Letzte was ich wollte war durch einen "Auf-Gut-Glück-Überholer" in einen übersehenen Anhänger voller Äpfel oder Trauben zu beschleunigen. Also klüngelten wir dem Ding und der Oma ein paar km geduldig hinterher.
Endlich kam die Brücke über den Fluß und auf die andere Talseite.
Fuck!!! Auch hier mußte der Lastzug vor uns bleiben!
Brav hielt er vor der einspurigen Brücke an, um dem Gegenverkehr eine Chance zu lassen. Dann rollten wir hinüber, die Straße wurde wieder breit, zweispurig und leer und ... Jetzt bleibt der Truck auch noch stehen!
WTF...
Und Oma macht sogar den Motor aus und verschränkt die Hände auf dem Schoß!
PLOPP, meine Sicherung, Durchladen, Abschuß!
Ohne daran zu sparen Ömchen und dem Trucker meine kleine Unzufriedenheit mitzuteilen, hackte ich, periphär mit der Kontrolle über mein Vorderrad beschäftigt, an den beiden vorbei und wurde mir erst hinterher bewusst, wem die zwei aus dem Augenwinkel wahrgenommenen, panisch auf die Seite flüchtenden schwarzen Hosen mit roten Streifen samt blauen Hemden, Schirmmützen und roter Kelle wohl gehören mochten ... Oooooops! Wieso kontrollieren die auch hier!
Bernd meinte nur, daß mir vielsagende Blick gefolgt sein sollen, was ich ihm bei dem Brennen in meinem Rücken sofort glaubte!
4. Gang, 2000 Touren und ganz normal weiterfahren ... Ich hab sie nicht gesehen, nein, da war niemand!
Nach einem kurzen Stück über die Landstraße nach Verona erreichten wir schließlich die winzige Abfahrt hinter Ala zum Monte Lessini.
Auf in das nächste geile Kurvenstück!
Nach einer traumlosen Nacht erwachte ich kurz vor dem Weckruf des Hamdies von den ersten Abflügen unserer Mitgäste.
Als ich mich in eine aufrechte Körperhaltung erhob, stellte ich fest, daß der vergangene Tag kein Zuckerschlecken war und wir den heutigen vielleicht etwas behutsamer in Angriff nehmen sollten. Meine Schultern und der Nacken spannten, meine Handballen schmerzten und meine rechte Hand war - wie immer - von "Gasblasen" geziert.
Bernd ging es fast noch schlimmer - er redete immerwieder von seiner 900-er Suzi mit SBL - so daß ich erstmal vorschlug nach dem Frühstück grob Richtung Torbole, am Ufer des Gardasees, auf nen Cappu zu touren - mit Einkaufsstop im Millenium-Center (XL-Supermarkt) - denn bei diesem Wetter in die Berge zu fahren ... . Dort hatte es mich, dank Krümel, erst im April in die Lebensmittelabteilung verschlagen, und wer diese Auswahl an typisch italienischer Wurst und Käse gesehen hat, muß da einfach jede Gelegenheit nutzen ein paar €uronen loszuwerden. Auch wenn Bernd nicht wußte wieso ich da unbedingt rein wollte, hatte er nichts dagegen.
Also machten wir uns bei bedauerlich wolkenverhangenem Himmel nach dem Frühstück auf den Weg. Im Nachbarkaff wurde getankt und dann gings abwärts ins Tal.
In Rovereto begann es dann schließlich zu tröpfeln und meine Temperaturanzeige machte mich darauf aufmerksam, daß Stadtverkehr für meine Süße im Augenblick ziemlich unpassend ist.
Nachdem ich an diversen Ampeln dazu gezwungen war mein Triebwerk zu deaktivieren, erreichten wir bald mein italienisches Feinkost-Eldorado!
Bernd im Schlepptau betraten wir Weight-Watcher's Gomorra, gaben am Eingang brav unsere Helme und unseren (leeren) Rucksack ab und betraten meine Wunschspeisekammer.
Salami in 25 Sorten, am Stück, in Scheiben, vakuumiert oder frisch ... 20 verschiedene Parmesan-Sorten in allen nur erdenklichen Reifestufen, 30 Sorten Schinken, luftgetrocknet, geräuchert, gekocht ebenfalls in allen Zuständen und Packmaßen, die man sich wünschen kann. Da fing auch Bernd, trotz des anfänglich fehlenden Verständnisses, unwillkürlich breit an zu grinsen!
15 Minuten später und jeweils 30 € leichter kehrten wir mit zwei vollen und ca. 3 kg schweren Tüten zu unseren Mopeds zurück, verstauten diese im Rucksack und machten uns wieder auf den Weg Richtung Gardasee.
Überraschender Weise brach beim Verlassen des Gewerbegebietes von Rovereto die Sonne durch, so dass ich sofort unseren Plan umwarf und den Cappuccino auf den Monte Baldo umbuchte.
In Mori bogen wir aus dem Tal ab in die ersten ernsthaften Serpentinen dieser Tour: FEUER FREI!
Boah, es ist immer wieder ein unbeschreiblicher Genuß in diese perfekt geformten Kurven mit rennstreckentauglichem Asphalt reinzuhämmern und alles zu vergessen, was man zu Hause als spaßig oder gar anspruchsvoll empfunden hat. Diese Begriffe werden hier einfach neu definiert!
Bernd hatte mir bereits am Vorabend irgendwas von "Perfekter Leo-Vince-Harmonie" erklärt, was ich nicht so recht begriffen hatte, da ich von meinem eigenen Ton so ergriffen war, daß ich von allem, was hinter mir lag, nie etwas mitbekommen hatte. Außerdem hatte Bernd auf den Strecken, wo engere Serpentinen auf dem Plan standen, mit den K-typischen Eigenheiten des laaaaaangen ersten Ganges und den Flachis zu kämpfen. Dort wo ich im ersten Gang sofort die Pforten in die Abgründe meiner 750 cm³ aufreißen konnte, war Bernd dermaßen im Drehzahlkeller, daß er nur mit schleifender Kupplung halbwegs zügig aus den Ecken kam und um Leistung bei niedrigen Drehzahlen bettelte, um bei kurzen Serpentinen-Intervallen an mir dran bleiben zu können. Doch hier gab es längere Geraden!
Also winkte ich ihn vor. Und was ich (bzw. wir) dann erlebten war einfach nur ... PERVERS!
Wir erwischten 2 oder 3 Serpentinen so, daß wir quasi im Parallelflug durch die Kurven brummten. Wenn ich dann den Hahn aufriß - ich blieb auf der Gegenspur - zog ich erstmal 3-4 Längen vor und hatte manchmal Sorge, daß das Vorderrad am Boden bleibt. Doch dann zündeten irgendwann Bernds Flachis, fraßen meinen Vorsprung und er war sehr schnell wieder neben mir. Die Leistungsdifferenz in höheren Drehzahlbereichen unterscheiden sich nur marginal, doch Bernd hat scheinbar im höchsten Bereich des Drehzahlbandes noch einen kleinen Vorteil, so daß er kurz vor dem Anbremsen meistens knapp vor mir lag. Aber bis wir dort waren sangen unsere Leos das Lied vom Highway to hell! Jetzt wußte ich was er gestern gemeint hatte!
Als wir irgendwann in dieser Manier an einer Felswand vorbei kreischten und unsere Schallschleppe zu uns zurückgeworfen wurde, brüllte ich vor schierer Leistungsfreude und Euphorie in meinen Helm! U N B E S C H R E I B L I C H !!! Nicht in Worte zu kleiden!
Bald wurde die Straße mit wachsender Höhe schmaler und schlechter, so daß wir uns etwas beruhigen und zusammennehmen mussten.
Der oberste Teil der Straße zum Monte-Baldo-Haus war funkelnagelneu geteert. Zum Gasen ist die Strecke jedoch zu schmal und außerdem mussten wir hier oben die ersten Vorboten des Herbstes akzeptieren: Stellenweise lagen bereits Laub, Kastanien und andere Baumfrüchte als nicht vertrauenserweckender Belag auf dem frischen Asphalt.
Nach dem Cappu auf der atemberaubenden Aussichtsterasse des Mt. Baldo-Hauses, beschlossen wir die Alternativ-Strecke nach Avio für die Abfahrt zu nehmen, um dann auf der anderen Talseite den hammersteilen Passo Fittanze auf den Monte Lessini in Angriff zu nehmen.
Leider mußte ich auf dem Weg nach unten feststellen, daß der Straßenbelag hier bei weitem nicht mehr der gewohnten Qualität entsprach und nach Vorsicht verlangte. Diverse tierische Hinterlassenschaften schmälerten ebenfalls den Spaß während der Abfahrt nach Avio.
In Avio übersah ich zu dem irgendwo die Verbindungsstraße nach Ala, auf die andere Talseite, so dass wir ein gutes Stück zurück Richtung Mori fahren mußten, durch herrliche Obstplantagen und durch prall vollhängende Weingärten.
Irgendwann schlossen wir auf einen Fiat Panda mit Mumie am Steuer auf und kurz darauf noch auf einen Sattelzug, und hingen eine Weile dahinter fest. Die Obsternte lief hier auf vollen Touren und das Letzte was ich wollte war durch einen "Auf-Gut-Glück-Überholer" in einen übersehenen Anhänger voller Äpfel oder Trauben zu beschleunigen. Also klüngelten wir dem Ding und der Oma ein paar km geduldig hinterher.
Endlich kam die Brücke über den Fluß und auf die andere Talseite.
Fuck!!! Auch hier mußte der Lastzug vor uns bleiben!
Brav hielt er vor der einspurigen Brücke an, um dem Gegenverkehr eine Chance zu lassen. Dann rollten wir hinüber, die Straße wurde wieder breit, zweispurig und leer und ... Jetzt bleibt der Truck auch noch stehen!
WTF...
Und Oma macht sogar den Motor aus und verschränkt die Hände auf dem Schoß!
PLOPP, meine Sicherung, Durchladen, Abschuß!
Ohne daran zu sparen Ömchen und dem Trucker meine kleine Unzufriedenheit mitzuteilen, hackte ich, periphär mit der Kontrolle über mein Vorderrad beschäftigt, an den beiden vorbei und wurde mir erst hinterher bewusst, wem die zwei aus dem Augenwinkel wahrgenommenen, panisch auf die Seite flüchtenden schwarzen Hosen mit roten Streifen samt blauen Hemden, Schirmmützen und roter Kelle wohl gehören mochten ... Oooooops! Wieso kontrollieren die auch hier!
Bernd meinte nur, daß mir vielsagende Blick gefolgt sein sollen, was ich ihm bei dem Brennen in meinem Rücken sofort glaubte!
4. Gang, 2000 Touren und ganz normal weiterfahren ... Ich hab sie nicht gesehen, nein, da war niemand!
Nach einem kurzen Stück über die Landstraße nach Verona erreichten wir schließlich die winzige Abfahrt hinter Ala zum Monte Lessini.
Auf in das nächste geile Kurvenstück!
- Armin
- Schubkarreneinpeitscher
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dto.Armin hat geschrieben:Geiler Bericht ... läuft praktisch vor den Augen ab
lg u. cu Armin ... der mit der H1 & K tanzt
:kniefall: innen grün, außen ... [size=150][color=red]ZXR[/color][color=black] 750[/color][color=red] H1[/color][/size]
[color=red][b]Angst essen Seele auf!
[/b][/color] Zitat Schräglagentrainer vom 29.04.06
:kniefall: innen grün, außen ... [size=150][color=red]ZXR[/color][color=black] 750[/color][color=red] H1[/color][/size]
[color=red][b]Angst essen Seele auf!
[/b][/color] Zitat Schräglagentrainer vom 29.04.06
- Klaus69
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Tobi; wann dürfen wir Deine geile Schreibe weiter genießen?
Zuletzt geändert von Klaus69 am 25 Okt 2009 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759
Benjamin Franklin, 1759