Vergaser synchen/ Drosselklappenwellen

Alles über die Reparatur und Abstimmung der Gleichdruck- und Flachschiebervergaser.
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Gast

Vergaser synchen/ Drosselklappenwellen

Beitrag von Gast »

Tach Jungs. Mal ne Frage: wie sehe ich beim synchen, ob ich die Einstellschraube (erst 1+2, 3+4,2+3) rein oder raus drehen muss??? Ziel ist mir klar, die Gaserpaare sollen jeweils synchron laufen, ich verstehe aber den Einstellmechanismus nicht. Was bewirkt wenn ich die Schraube rein oder raus drehe, wodurch werden der Klappenstand angeglichen, mechanisch meine ich?

Gruss V*

alter-mann

Re: Vergaser synchen/ Drosselklappenwellen

Beitrag von alter-mann »

vladim01 hat geschrieben:.... rein oder raus drehen muss...? ... wodurch werden der Klappenstand angeglichen...
rein oder raus richtet sich danach ... in welcher richtung
sich jeweils die "nadeln der anzeige" (eher-schneller- besser)
angleichen ... - geringfuegige verdrehungen z.b 1/8 drehungen reichen hier oft schon aus ...

in wie weit hierzu die "mechanik" funktioniert oder arbeitet ... kann ich nich sagen... da ich momentan keinen vergaser vor mir liegen habe ...

aus dem whb (hab eben mal nachgesehen) ist es auch nich ersichtlich.

zorg

Beitrag von zorg »

Die normalen ZXR Unterdruckvergaser werden über nur einen Gaszug angesteuert. Dieser Gaszug betätig dann über eine Umlenkung ein Gestänge was quer durch durch die ganze Vergaserbatterie geht und die Drosselklappen öffnet (verdreht). Bei der Vergasersynchronisation wird das Gestänge so gegeneinander verdreht (und damit die öffnungswinkel der Drosselklappen), daß alle Vergaserdrosselklappen "gleich" laufen.
Der Gleichlauf bedeutet, daß in allen Ansaugtrakten der gleiche Unterdruck ist und damit der Unterdruck die Gasschieber gleich weit hoch zieht.
Da Ventilspiel, Verschleiß, Fertigungstoleranzen des Zylinderkopfes einen großen Unterschied bzgl. des Unterdrucks und damit der Gasschieberstellung machen müssen für jeden Motor die Drosselklappen so eingestellt werden, daß sie den gleichen Unterdruck und damit auch Füllungsgrad der Zylinders erreichen. Das bedeutet, daß die Drosselklappen in den verschiedenen Vergasern leicht unterschiedliche Stellungen haben um die Unterschiede der Zylinder auszugleichen.
Nur bei gleicher Füllung läuft ein Motor rund, da sonst die schnelleren Zylinder (mehr Gasfüllung) die langsamen (weniger Gasfüllung) mitziehen. Die führt zu einem unrunden Lauf vor allem bei niedrigen Drehzahlen.

Zur Drehrichtung kann ich leider auch nix aus dem Kopf sagen. Einfach die Uhren drauf setzen und kucken ob die Nadeln bei Schrauben langsam zusammen laufen oder auseinander.

Wenn du es noch detaillierter haben willst warte auf Marcello :kniefall:

Marcello

Beitrag von Marcello »

@ zorg

Das hast Du absolut spitze erklärt :kniefall: :kniefall: :kniefall:

Zur Einstellung & Justierung der Drosselklappen :

Wir haben an der ZXR-Gaserbank 4 Drosselklappen und eine mehrfach geteilte Drosselklappenwelle (zur gleichzeitigen Betätigung aller 4 Klappen mittels einem Öffnungszug und einem Schließzug).
Wenn man von oben auf die Vergaserbank blickt ,so sieht man 3 federbelastete Kreuzschlitzschrauben oben auf der Welle (dies sind die Einstellschrauben zum synchronisieren).

Mit der linken verstellt man die Drosselklappen von Gaser 1 & Gaser 2 gegeneinander.
Mit der rechten verstellt man die Drosselklappen von Gaser 3 & Gaser 4 gegeneinander.
Mit der mittleren macht man den Angleich zwischen den linken beiden Gasern (1 & 2) und den rechten beiden Gasern (3 & 4) aufeinander.

Ziel ist im Leerlauf (bei warmem Motor) Gleichlauf herzustellen bzw. gleiche Druckverhältnisse in jedem Zylinder-Ansaugtrakt.Wie der werte Kollege Zorg oben bereits sehr schön erklärt hat :wink:

Vorgehensweise :

Ich mach es immer so ->

Zuerst stelle ich die Zylinder 1 & 2 mit der ganz linken Einstellschraube gleich...dann stelle ich die Zylinder 3 & 4 mit der ganz rechten Einstellschraube gleich...DANN ERST stelle ich mit der mittleren Einstellschraube beide Vergaserpaare (also 1 & 2 + 3 & 4) gegeneinander gleich.
Je nachdem wie verstellt die Gaser sind ,muss man diese Reihenfolge paar mal hintereinander wiederholen bis alle 4 Uhren den gleichen Wert zeigen (also alles "gleich läuft").
Dabei spielt es keine Rolle ,welchen Wert die Uhren aufweisen...wichtig ist nur ,daß alle 4 Nadeln der Uhren möglichst gleich stehen.
Eine Toleranz zwischen den Zylindern von plus-minus eine Zeigerbreite der Uhr ist akzeptabel...jedoch sollte Ziel sein ,es so genau wie nur irgend möglich zu justieren.

Noch ein Tip am Rande ... -> ab und zu während den Einstellvorgängen mal nen kurzen Gasstoß geben und schauen wie sich die Uhren wieder einpendeln ,wenn der Motor in den Leerlauf zurückkehrt...dann weiter...

Wenn zum Schluss auf den Uhren alles gleich steht ,so ist es vollbracht smile ... eigentlich ganz einfach wenn man es einmal gemacht hat :D :wink: ... viel Erfolg :D :wink:


LG Marcello :wink:

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